Saisonauftakt in der Bundesliga: Unsere Fragen an den 1. Spieltag
Kommt es im Auftaktspiel zwischen dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg zu einer Überraschung? Welche neuen Stars gibt es zu sehen? Und wer hätte es ohne Kokain nie geschafft? Wir stellen unsere Fragen an den 1. Bundesligaspieltag.
Muss dieses Auftaktspiel sein?
Seit 2002 findet der Saisonauftakt beim Meister des Vorjahres statt. Viele Überraschungen gab es seither nicht, der Titelverteidiger hat noch nie ein Eröffnungsspiel verloren. Das mag daran liegen, dass der Meister meist Bayern München heißt. Die Dauersieger gaben bei sechs Auftaktspielen nur einmal Punkte ab, 2008 beim 2:2 gegen den HSV. Um für etwas Spannung zu sorgen, hat die Bundesliga offenbar die Einführung eines Handicaps beschlossen: Der FC Bayern startet heute ohne sechs verletzte Stars. Kann der VfL Wolfsburg diesen Vorteil am Freitagabend nicht für sich nutzen, müsste man über ein paar Tore Vorsprung diskutieren.
Welche Regeländerungen gibt es?
Auf Torlinientechnik und Freistoßspray müssen die Fans und Schiedsrichter weiter warten, der Schaum soll nach der Winterpause kommen. Macht Sinn, bei Schneefall müsste der Referee die Dose gar nicht erst zücken. Auch weitere Neuerungen sollen den Schiedsrichtern das Leben erleichtern. Die Rückennummern der Spieler sind künftig auch auf der Hose zu sehen. So werden kleiner gewachsene Schiedsrichter nicht mehr benachteiligt.
Welche neuen Stars gibt es zu sehen?
Nicht viele. Prominente Namen wie Toni Kroos und Mario Mandzukic haben die Liga verlassen, beim teuersten Neuzugang aus dem Ausland, Dortmunds Ciro Immobile, ist nicht mal sicher, ob er von Beginn an spielt. Die Bundesliga wirtschaftet langweilig solide. Acht Klubs machten ein Transferplus, die Gesamtausgaben von 212 Millionen Euro und die Einnahmen von 190 Millionen halten sich fast die Waage. Der Investitionsrekord von 287 Millionen ist bisher nicht in Gefahr. Die Fans finden’s gut, in einer dpa-Umfrage lehnten 71 Prozent ab, dass die Klubs für Transfers höheres finanzielles Risiko gehen. Gleichzeitig glaubt eine Mehrheit (41 Prozent) an mehr Spannung in dieser Saison. Wie passt das zusammen? Die Chance, die Bayern mit Starkäufen einzuholen, war nie größer. Sie haben mit 41 Millionen Euro das größte Transferplus.
Wer ist jetzt schon gedopt?
Nach den Wortgefechten mit den Bayern über eine angebliche Ausstiegsklausel von Marco Reus sagte Dortmunds Chef Hans-Joachim Watzke, allmählich dürfte auch jeder etwas zu Reus gesagt haben. Offenbar nicht. Ein Sponsor bot im Internet Fans an, Autogrammkarten des Nationalspielers mit persönlichen Botschaften zu versehen. Einige Scherzkekse trieben damit Schabernack, schrieben auf Reus’ Bild: „Kokain, ohne dich hätte ich es nie geschafft!“ Auch um solch übler Nachrede Einhalt zu gebieten, gibt es künftig neben Urin- und Haarproben auch Bluttests in der Bundesliga.
Welcher Trainer wackelt schon?
Kasper Hjulmand hat sich mit Mainz aus zwei Pokalwettbewerben verabschiedet. Bei Jens Keller ist es nur ein Cup-Aus, trotzdem steht Schalkes Trainer wieder mal zur Diskussion. Trotz absehbaren Bedarfs bildet der Klub künftig in Kooperation mit der Uni St. Gallen Sportmanager aus, keine Trainer. Für die Position steht ja mit Thomas Tuchel schon ein Nachfolger bereit. Auch wenn der in Mainz wenige Pokalerfolge feierte.
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