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Saisonstart: Formel 1 droht Absage in Bahrain

Wegen der Unruhen ist unklar, ob das Rennen am 13. März stattfindet. "Ich weiß es nicht", sagt Formel-1-Chef Ecclestone.

Von Christian Hönicke

Berlin - Die Sicherheit ist in der Formel 1 ein beliebtes Diskussionsthema; meist geht es dabei um Kiesbetten oder gefährliche Kurven. Gut drei Wochen vor dem Start der neuen Saison aber gibt nicht der Bahrain International Circuit Anlass zur Sorge, sondern bereits die Anfahrt von Manama über den Highway, der nach dem umstrittenen Premierminister Scheich Khalifa bin Salman benannt ist. Die blutigen Unruhen in Bahrain lassen große Zweifel daran aufkommen, dass tatsächlich am 13. März auf der Rennstrecke etwa 40 Kilometer südlich der Hauptstadt gefahren werden kann. Nach der neuerlichen Eskalation am Donnerstag sagte die Nachwuchsklasse GP2 Asia ihre beiden für Freitag und Samstag geplanten Rennen ab.

Bernie Ecclestone trägt sich mit ähnlichen Gedanken. Auf die Frage, ob eine Absage des Großen Preises drohe, erklärte der Formel-1-Chefvermarkter dem „Daily Telegraph“: „Ich weiß es nicht. Ich sehe bisher noch nicht ganz durch. Ich werde zuerst mit dem Kronprinzen sprechen.“ Die Gefahr sei aber offensichtlich, sagte Ecclestone: „Wenn diese Leute Aufmerksamkeit wollen, wäre das verdammt einfach. Man sorgt für ein Problem in der Startaufstellung und hätte weltweit Beachtung.“ Nächste Woche werde eine Entscheidung fallen. Es gibt wohl Hinweise darauf, dass gezielte Aktionen im Umfeld der Formel 1 geplant sind, zumal die Königsfamilie am Rennstall McLaren beteiligt ist.

Weil vor dem Saisonstart auch die letzten Testfahrten auf der Strecke stattfinden sollen, würden die Teams schon vom 3. März an in Bahrain sein. Die meisten Unterkünfte liegen in Manama, dem Zentrum der Proteste der schiitischen Mehrheit gegen das sunnitische Königshaus. Mitglieder von GP2-Teams berichteten davon, in ihren Hotels die Schüsse auf den Straßen der Hauptstadt gehört zu haben. Der Pilot Guido van der Garde verbreitete über Twitter, er habe sein Zimmer wegen der Proteste nicht verlassen können.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sagte, die Teams würden „präzisere Erkundigungen einholen“. Sicherheit stehe über allem. Sollte das Rennen abgesagt werden, wäre eine Ersatzveranstaltung aus logistischen Gründen unwahrscheinlich, da die Teams ihre Container bereits nach Bahrain verschifft haben. Die Saison würde dann wohl am 27. März in Melbourne beginnen. (mit dpa)

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