zum Hauptinhalt

Sport: SCC-Volleyballer gleichen aus

3:1-Sieg im Meisterschaftsfinale beim VfB Friedrichshafen

Friedrichshafen (Tsp). Fassungslos standen sie da in der Sömmeringhalle und konnten nicht begreifen, was da eben passiert war. „Wir sind doch über vier Sätze die bessere Mannschaft gewesen – und dann das“, klagte Kaweh Niroomand, der Manager. 2:3 hatten die Volleyballer des SC Charlottenburg das erste Finalspiel der Serie Best of five um die deutsche Meisterschaft gegen den VfB Friedrichshafen verloren. „Jetzt müssen wir eben ein Spiel in Friedrichshafen gewinnen“, versuchte SCCSpieler Jan Günthersogleich, die allgemein düstere Stimmungslage etwas aufzubessern. Ernst nahm seine Worte niemand so recht.

Doch die Charlottenburger fanden innerhalb von nur 72 Stunden ihre Moral wieder. Im zweiten Spiel der Play-off-Serie in Friedrichshafen glichen sie gestern überraschend zum 1:1 aus. 3:1 (25:21, 23:25, 25:21, 25:22) siegte der SCC, und Jan Günther verbreitete hinterher schon wieder gute Laune. „Wir waren vom ersten Ballwechsel an hochkonzentriert und haben uns selbst in kritischen Momenten nicht aus der Ruhe bringen lassen“, sagte er. Bereits heute steht das dritte Spiel an, Gastgeber ist wiederum der VfB Friedrichshafen. Doch selbst wenn der SCC verlieren sollte: Die Meisterschaft wird nun auf jeden Fall erst am darauffolgenden Wochenende in Berlin entschieden.

Kaweh Niroomand hatte die Mannschaft am Morgen vor der Partie in Friedrichshafen noch einmal zusammengetrommelt. In einer halbstündigen Rede teilte er den Spielern seine nicht eben bescheidenen Erwartungen mit. „Wir sind hier nach Friedrichshafen gekommen, um zwei Spiele zu gewinnen“, sagte Niroomand. Der Manager muss derart eindringlich geredet haben, dass auch die Spieler dieses Ziel plötzlich für realistisch hielten. „Unsere Mannschaft hat enorm gekämpft, da wurde kein Ball verloren gegeben“, lobte Niroomand.

Der Friedrichshafener Jochen Schöps, im ersten Spiel in der Sömmeringhalle der überragende Akteur auf dem Feld, fand diesmal überhaupt nicht zu seiner Form. Irgendwann war er völlig entnervt, weil die SCC-Spieler selbst die von ihm punktgenau gesetzten Schmetterbälle noch annehmen konnten, mitunter mit mächtigen Hechtsprüngen. Selbst VfB-Außenangreifer Marcus Popp lobte: „Die Berliner waren vor allem in der Feldabwehr unheimlich stark. Wir haben das Spiel im Aufschlag verloren.“

Der SCC geriet eigentlich nie richtig in Gefahr, das Spiel zu verlieren. Selbst im zweiten Satz waren die Gäste bis zum 23:23 ebnbürtig. Dann gelang Marcus Popp „ein Jahrhundertaufschlag, wie der den noch nie geschlagen hat“, so Niroomand, und Friedrichshafen führte 24:23. Aus der Ruhe bringen ließ sich der SCC aber selbst vom Verlust des zweiten Satzes nicht. „Ich hatte den Eindruck, dass die Friedrichshafener etwas müde waren“, urteilte Jan Günther.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false