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Max-Schmeling-Halle: Der nächste Umzug

In der startenden Saison spielen die SCC-Volleyballer teilweise in der Max-Schmeling-Halle. Damit reagieren die Berliner Volleyballer auf die Umzüge der anderen Sportklubs.

Von Karsten Doneck, dpa

Die Idee ist nicht neu. Schon vor der vorigen Saison schwebte Michael Warm vor, der von ihm trainierte Volleyball-Bundesligist SC Charlottenburg müsse langsam mal in anderen Dimensionen denken und sich nach einer größeren Halle umsehen. Da zierte sich Manager Kaweh Niroomand noch.

Inzwischen hat ein Umdenken stattgefunden. In kleinem Rahmen, aber immerhin. In der am kommenden Mittwoch mit einer Heimpartie gegen den TV Rottenburg beginnenden neuen Saison wird der SCC zwar weiter hauptsächlich in der etwas piefigen, 2600 Zuschauer fassenden Sömmeringhalle spielen, aber zumindest auch zwei Spiele auslagern – in die 8600 Plätze bietende Max-Schmeling-Halle. Dort tritt der Vizemeister zunächst am 18. November gegen Evivo Düren an, dann am 1. Februar nächsten Jahres gegen den VfB Friedrichshafen.

Der Sinneswandel hinsichtlich des Umzugs resultiert aus großer Besorgnis. "Noch ein, zwei Jahre, dann wären wir doch abgehängt“, sagt Niroomand. Der Manager sieht "die Sportstadt Berlin in Bewegung, die Konkurrenz wird immer größer“. Der EHC Eisbären im Eishockey, Alba Berlin im Basketball und bei einzelnen Spielen die Füchse Berlin im Handball ziehen die Fans in die neue Arena am Ostbahnhof. Unter solchem Druck sahen sich die SCC-Volleyballer vor die Entscheidung gestellt: Entweder sie powern im Rahmen ihrer Möglichkeiten mit, oder sie finden kaum noch Beachtung.

Volleyballer reden mit Handballern über deren Umzugserfahrung

Der SCC entschied sich, in die Offensive zu gehen. "Wir versuchen alles, um einen neuen Zuschauerrekord für den SCC herauszuholen“, sagt Geschäftsführer Günter Trotz. Vorige Saison lag der Besucherdurchschnitt bei 1500 pro Heimspiel. Vor der Entscheidung, eine neue Spielstätte auszuprobieren, holte sich Niroomand Rat, von Manager zu Manager sozusagen: Mit Bob Hanning von den Füchsen Berlin sprach er über dessen Erfahrung in der Schmeling-Halle. "Der hat mir die Angst vor dem Wechsel genommen.“

Nun will der SCC auch in den Play-offs im nächsten Jahr die Schmeling-Halle nutzen. Obwohl das zum kostspieligen Vergnügen wird. 10.000 bis 12.000 Euro muss der SCC pro Spiel an Abgaben für die Halle aufbringen. Für Niroomand ist das kein Hinderungsgrund mehr. "Wir müssen das jetzt einfach mal ausprobieren“, sagt er. Und der Manager denkt sogar noch einen Schritt weiter. "Wenn das Experiment klappt, können wir auch ganz in die Schmeling-Halle rübergehen.“ Selbst beim Manager ist also die ablehnende Haltung einer Aufbruchstimmung gewichen. 

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