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FC Schalke 04 - Atletico Madrid

© dpa

Schalke 04: Ein Abiturient für die Champions League

Der erst 20 Jahre alte Benedikt Höwedes soll für Schalke gegen Atletico Madrid hinten dicht machen.

Wer Benedikt Höwedes in den letzten Tagen beobachtet hat, dem wird eine kleine, aber bedeutende Veränderung an ihm aufgefallen sein. Es ist ein genauer Blick erforderlich, aber dann ist es zu sehen. Im Gesicht des 20-Jährigen spiegelt sich ein kleines, fast unscheinbares Lächeln wider. Nicht dass der Schalker Profi sonst kein freundlicher Mensch wäre. Doch die vergangenen Tage haben aus ihm einen äußerst zufriedenen Mitbürger gemacht.

Prominente Konkurrenz ausgestochen

Der Grund dafür ist leicht herauszufinden. Neben Marcelo Bordon hat Höwedes zuletzt als Innenverteidiger in der Abwehr von Schalke 04 gespielt. Dabei hat er Konkurrenten wie Nationalspieler Heiko Westermann und den von einer Verletzung genesenen Mladen Krstajic ausgestochen. Kein Wunder also, dass er sich bester Laune erfreut. „Direkte Ansprüche werde ich jetzt nicht stellen“, sagt Höwedes, schließlich gelte es, sich ständig zu verbessern und überhaupt habe ja der Trainer das letzte Wort.

Doch der Abiturient, der dem Schalker Jugendinternat entstammt und den ein angenehmes Selbstbewusstsein kennzeichnet, rechnet sich durchaus Chancen aus, auch in der Partie gegen Atletico Madrid (Mittwochabend 20.45 Uhr/live in der ARD) erste Wahl zu sein. „Ich fühle mich wohl und ich denke, meine Leistungen sind in Ordnung. Auch wenn ich mich noch immer weiter verbessern kann“, sagt er.

Den unerfahrenen Höwedes statt Mladen Krstajic aufzubieten, wäre ein enormer Vertrauensbeweis des Schalker Trainers Fred Rutten. Immerhin geht es im Rückspiel in der spanischen Hauptstadt um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League, um einen richtungsweisenden Trend für die laufende Saison und um nicht weniger als um die Einnahme von 15 Millionen Euro. Das Hinspiel hatten die Westfalen mit 1:0 gewonnen.

Ist Jefferson Farfan schon wieder dabei?

Da Fred Rutten es aber ablehnt, über mögliche Aufstellungen im Vorfeld einer Partie Auskunft zu erteilen, wird die Öffentlichkeit erst 90 Minuten vor Spielbeginn über die Entscheidung des Holländers aufgeklärt werden. Und zu diesem Zeitpunkt werden sich noch weitere, entscheidende Fragen klären. Ist der an einer Schultereckgelenksprengung leidende Jefferson Farfan bereits wieder spielfähig? Vor zwei Wochen, im ersten Spiel gegen die Madrilenen, hatte er sich die Verletzung zugezogen. Die eigentliche Heilungsdauer beträgt rund vier Wochen.

Und wird Olympiateilnehmer Rafinha, der am Montag aus Peking von der brasilianischen Nationalmannschaft zurückgekehrt ist, wieder in der Startelf stehen? Fest steht, dass beide mit nach Madrid gereist sind. Über mögliche Sanktionen gegen den Brasilianer soll erst nach der Partie entschieden werden, hatte Manager Andreas Müller angekündigt.

Für Benedikt Höwedes stehen die Chancen auf einen Einsatz in Madrid nicht schlecht. Zuletzt zeigte der 20-Jährige gegen Werder Bremen seine Stärken: Schnelligkeit, Zweikampf- und Kopfballstärke sowie den Mut, den Gegenspieler stets vor der Ballannahme zu attackieren. „Wenn man bedenkt, dass Benni im letzten Jahr noch im Abiturstress gesteckt hat, dann hat er eine sehr gute Entwicklung genommen. Aber er kann noch weitere Schritte nach vorne machen“, sagt Andreas Müller. Vielleicht schon Mittwochabend.

Und wenn nicht? „Bordon und Krstajic können in zwei Jahren beruhigt ihre Karriere beenden“, sagte Höwedes – bereits vor einem Jahr, nach einem Bundesligaspiel in Berlin.

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