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BVB-Kapitän Sebastian Kehl erzielte das entscheidende Tor zum 2:1-Sieg auf Schalke.

© rtr

Schalke - Dortmund 1:2: Dortmund gewinnt Revierderby

Auf Meisterkurs: Borussia Dortmund ist die Titelverteidigung nach dem 2:1-Sieg im Derby beim FC Schalke 04 kaum noch zu nehmen.

Die Fans von Borussia Dortmund wollten nicht nach Hause gehen. Sie feierten in der Schalker Arena, als ob ihrer Mannschaft gerade die Meisterschale überreicht worden wäre. So weit ist es zwar noch nicht, aber wohl selbst die größten Pessimisten werden kaum noch daran zweifeln, dass der BVB nach dem 2:1 beim FC Schalke 04 den Titel in den drei verbleibenden Bundesligapartien noch verspielt. Außer vielleicht Sebastian Kehl.

„Ein Derbysieg ist besonders schön. Wir müssen aber noch zwei Spiele gewinnen“, sagte der Dortmunder Mittelfeldspieler, der nach 63 Minuten mit seinem Tor zum 2:1 das Spiel entschieden hatte. „Aber wir sind auf einem richtig guten Weg.“ Die Dortmunder gingen als glücklicher Sieger vom holprigen Platz, weil die Schalker über 90 Minuten ein ebenbürtiger Gegner waren. Die größere Ruhe und Abgeklärtheit in den entscheidenden Situationen sorgten für den kleinen, aber entscheidenden Unterschied. „Das war richtig Arbeit für alle Beteiligten. Wir haben alles rausgepresst, was drin war“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp.

Es war tatsächlich ein atemberaubendes Tempo, das beide Mannschaften ab dem Anpfiff an den Tag legten. Die Unterstützung durch beide Fanlager war ohrenbetäubend, es entwickelte sich ein furioses Bundesligaspiel. Die Dortmunder hatten den besseren Start und hätten bereits nach wenigen Sekunden in Führung gehen müssen, als die Schalker Abwehr noch unsortiert war und Sven Bender plötzlich allein vor Lars Unnerstall auftauchte. Doch der Torhüter verhinderte einen Rückstand mit einer tollen Parade.

Das war der Startschuss für eine Begegnung, die auch für die Betrachter kaum einmal Zeit zum Durchatmen ließ. Manchmal war es hochklassiger Fußball, manchmal auch vor allem Kampf und Leidenschaft. Der Unterhaltungswert für die 61 673 Zuschauer war selten hoch. Die Schalker waren die Ersten, die profitieren sollten. Jefferson Farfan verwandelte nach neun Minuten einen zunächst von den Dortmundern abgewehrten Eckball mit einem abgefälschten Distanzschuss von der Strafraumecke ins lange Eck.

Doch die Dortmunder ließen sich von diesem Rückschlag nicht beeindrucken. Bis dahin 24 Spiele ohne Niederlage hatten dem BVB so viel Selbstbewusstsein verliehen, dass er einfach weitermachte, als sei nichts geschehen. Nach einigen gefährlichen, aber glücklosen Angriffsversuchen war es dann Lukas Piszczek, der nach 17 Minuten mit einem Kunstschuss von der linken Strafraumseite die Kugel in das Schalker Tor zum Ausgleich beförderte. Der Pole schoss den Ball aus der Drehung über Unnerstall hinweg ins Schalker Tor.

Im Anschluss war es ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften noch gute Möglichkeiten hatten, aber letztlich nicht konsequent vor dem jeweiligen gegnerischen Tor agierten. Doch allein die Tatsache, dass sich beide Mannschaften auf Augenhöhe duellierten, sprach für die Schalker, die bei zwei vorangegangenen Derbys nahezu chancenlos waren. „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Dem letzten und neuen Meister sind wir auf einer Ebene begegnet“, sagte Schalkes Trainer Huub Stevens. Auch nach dem Wechsel ebbte der Einsatzwille der 22 Spieler nicht ab, allerdings machte sich der große läuferische Aufwand auf beiden Seiten zunehmend bemerkbar, das Niveau des Spiels senkte sich ein wenig. Doch dann kam Sebastian Kehl. Nach einem Eckball verwandelte er im Nachstochern. BVB-Präsident Reinhard Rauball fasste zusammen: „Wer Bayern und Schalke in einer Saison jeweils zweimal schlägt, der steht zurecht da oben.“

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