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Das Abendspiel gewann der SC Freiburg mit 3:1 gegen Schalke 04. Damit beenden die Breisgauer die Hinrunde als Tabellenfünfter.

© rtr

Schalke - Freiburg 1:3: Freiburg vergrößert Schalker Krise

Schalke 04 ist nach der 1:3-Heimniederlage gegen den SC Freiburg schon seit sechs Spielen ohne Sieg. Für Trainer Huub Stevens dürfte es nun ungemütlich werden. Dabei spielten die Hausherren stark - bis sie in Führung gingen.

Die Blicke waren leer, die Ratlosigkeit stand allen Beteiligten ins Gesicht geschrieben. Das 1:3 gegen den SC Freiburg dürfte als der vorläufige Tiefpunkt der laufenden Saison für den FC Schalke 04 in die Saisonrückblicke eingehen. "Wenn wir einen Gegentreffer bekommen, fallen wir in uns zusammen. Man merkt einfach, dass wir in einer Scheiß-Phase sind", sagte Verteidiger Christoph Metzelder.

Fünf von 24 Punkten haben die Schalker zuletzt eingespielt, die Bilanz eines Teams, das gegen den Abstieg spielt. Die Freiburger (5) sind mittlerweile an den Schalkern (7) in der Tabelle vorbeigezogen. Und die seit Wochen anhaltende Kritik an Trainer Huub Stevens dürfte sich nach diesem desolaten Auftritt, der sich nahtlos in die Darbietungen der Vorwochen einreiht, noch vervielfachen. "Nach so einem Spiel muss ich erstmal meine Gedanken sammeln. Wenn wir Antworten haben, werden wir auch Antworten geben", sagte Manager Horst Heldt, auf die Frage, ob der Niederländer auch noch in der nächsten Partie am Dienstag im DFB-Pokal gegen Mainz 05 verantwortlich sein wird.

Heldt vermied es, eine Jobgarantie auszusprechen. Die Schalker Verantwortlichen hatten vor dem Spiel viel probiert, um die Mannschaft wieder in die richtige Spur zu bekommen. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies hielt eine deutliche Rede bei der Weihnachtsfeier der Profis. Manager Horst Heldt versuchte in der Umkleidekabine ebenfalls verbal auf die Spieler einzuwirken. Und zu guter letzt haben sie auch noch einen neuen Rasen in die Arena verlegen lassen, um die Spielfläche in einen optimalen Zustand zu versetzten.

Anfänglich schienen sich diese Maßnahmen auszuzahlen. Die Schalker traten so auf, als wollten sie die trüben Wochen vergessen machen und legten viel Begeisterung in die Anfangsphase. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich hatte große Mühe, sich den zahlreichen Angriffen zu erwehren und es war nur eine Frage der Zeit, bis der erste Treffer fallen sollte. Jefferson Farfan war es, der die anfängliche Überlegenheit nach 20 Minuten zur Führung nutzte, nachdem Atsuto Uchida die gesamte Freiburger Abwehr mit einem langen Ball ausgespielt hatte.

Plötzlich erspielten sich die Freiburger beste Tormöglichkeiten

Um zu analysieren, was danach passierte, dafür müssten die Schalker wohl einen Psychologen bemühen. Unmittelbar nach dem Anstoß übernahm das Team aus dem Breisgau die Initiative und erspielte sich plötzlich beste Tormöglichkeiten, während die Schalker sich in höfliche und unbeteiligte Beobachter verwandelten. Erst scheiterten Cedric Makiadi und Jan Rosenthal noch äußerst knapp, nach 26 Minuten erzielten die Freiburger dann den mittlerweile verdienten Ausgleich. Rosenthal glich mit einem sehenswerten Volleyschuss vom Schalker Strafraum aus.

Und nur sechs Minuten später erhöhte Jonathan Schmid problemlos auf 2:1, nachdem Joel Matip geradezu amateurhaft neben den Ball trat und der Angreifer allein auf Torhüter Timo Hildebrand zulief. Den möglichen dritten Freiburger Treffer verhinderte Lewis Holtby, der einen Freistoß von Max Kruse auf der Torlinie abwehrte.

Und die Schalker? Die schafften es nicht mehr, auch nur einen konstruktiven Angriff aufzubauen. Die Verunsicherung der Mannschaft war greifbar, sie spielte geradezu desaströs. Und diesen bemitleidenswerten Zustand wollten die Freiburger auch in der zweiten Hälfte weiter ausnutzen. Erneut war es der an diesem Abend überragende Jan Rosenthal, der nach 61 Minuten mit einem tollen Distanzschuss und einem wieder einmal katastrophalen Abwehrfehler, dieses Mal von Christoph Metzelder, zum 3:1 erhöhte.

Damit war die Partie zwar entschieden, die Demütigung für den Ruhrgebietsklub aber noch nicht. In einigen Phasen der Partie führten die Freiburger ihren Gegner dann mit ihrem schnellen und präzisem Flachpassspiel und ihren überaus flinken Angreifern vor. Eine Kuriosität leistete sich Schiedsrichter Tobias Stieler, der nach 80 Minuten erst Jan Rosenthal und eine Minute später Klaas-Jan Huntelaar mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Die 60.620 Zuschauer in der Schalker Arena schwiegen an diesem Tag nicht nur wegen der anhaltenden Fanproteste.

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