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Kann leider nicht bei Werder Bremen bleiben: Franco Di Santo hat sich für das lukrative Angebot vom FC Schalke 04 entschieden.

© dpa

Schalke holt Unterstützung für Huntelaar: Franco Di Santo: Vorfreude nach der Irritation

André Breitenreiter bekommt mit Franco Di Santo den gewünschten Angreifer für sein neues Spielsystem beim FC Schalke 04.

Die Fans des FC Schalke 04 werden sich nicht lange gedulden müssen, wollen sie Franco Di Santo in Aktion erleben. Am Montagabend soll der 26 Jahre alte Angreifer, der erst am Samstag von Werder Bremen ins Ruhrgebiet gewechselt ist, erstmals das Trikot der Königsblauen überstreifen. In einem Freundschaftsspiel gegen den FC Porto soll der Argentinier im Rahmen eines viertägigen Trainingslagers in Ostwestfalen bereits seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Spätestens dann werden die Turbulenzen um den etwas ruckeligen Wechsel von der Weser an den Schalker Markt vergessen sein. Während die Werder-Verantwortlichen um Manager Thomas Eichin alles versucht hatten, den Angreifer in Bremen zu halten und irritiert über dessen späte Entscheidung gegen Werder sind, ist Horst Heldt dagegen voller Vorfreude. „Er ist ein sehr engagierter Stürmer, der viel unterwegs ist und auch sehr gut gegen den Ball arbeitet“, sagte der Schalker Manager dem Tagesspiegel. „Aber er weiß vor allem auch, wo das Tor steht.“ 13 Treffer erzielte Di Santo in der abgelaufenen Saison in der Fußball-Bundesliga. Eine Ausstiegsklausel des Spielers, sechs Millionen Euro Ablöse und weitere rund vier Millionen Euro Jahresgehalt waren die Voraussetzungen, um den Spieler bis Sommer 2019 zu verpflichten.

Franco Di Santo erhöht den Konkurrenzkampf im Angriff von Schalke 04

Damit haben sich die Schalker eine dringend notwendige Option für die Sturmspitze gesichert. Denn in der Vergangenheit war es in den meisten Fällen Klaas-Jan Huntelaar, der nahezu alleinverantwortlich dafür war, Treffer für sein Team zu erzielen. Litt der Niederländer allerdings unter einer Torflaute oder war er verletzt, waren die gegnerischen Teams kaum noch von der Offensivstärke der Schalker beeindruckt. Der ebenfalls für den Angriff vorgesehene Eric-Maxim Choupo-Moting konnte in der vergangenen Saison nach einer starken Vorrunde in der Rückserie nicht einmal mehr annähernd an seine Leistungen anknüpfen und wirkte zu häufig überspielt und uninspiriert. „Wir haben mit der Verpflichtung auch den internen Konkurrenzkampf erhöht. Im vergangenen Jahr hatten wir diese Möglichkeit aufgrund von vielen Verletzungen oft nicht“, sagt Heldt und erhofft sich dadurch deutliche Leistungssteigerungen des gesamten Teams.

Di Santo soll als hängende Spitze hinter Huntelaar spielen

Im von neuen Trainer André Breitenreiter bevorzugten 4-4-2-System dürfte Di Santo künftig als hängende Spitze hinter dem Strafraumstürmer Huntelaar agieren und für mehr Unruhe bei den gegnerischen Verteidigungsreihen sorgen. Die mangelnde Flexibilität und das allzu durchsichtige Spiel der Schalker war in der Vergangenheit eines der größten Probleme des Teams. Für Choupo-Moting, den jüngst noch aus disziplinarischen Gründen freigestellten und mittlerweile begnadigten Sidney Sam, Leroy Sané oder auch Leon Goretzka blieben dann vor allem die Außenbahnen als Betätigungsfeld übrig. Um deren Besetzung dürfte es trotz des Abgangs von Jefferson Farfan nach Abu Dhabi ebenfalls intensive Positionierungskämpfe geben.

Ob Julian Draxler an diesen noch teilnehmen wird, ist äußerst fraglich. Juventus Turin zeigt verstärktes Interesse an einer Verpflichtung des 21-Jährigen, zwischen Juventus und Draxler sollen die Verhandlungen bereits zu einer Einigung geführt haben. Nun müssten sich nur noch beide Klubs verständigen. Den Schalkern liegt allerdings bisher noch kein offizielles Angebot vor. Wie so oft im Profifußball dürfte die Abwicklung des Transfers allerdings nur noch an der Höhe der Ablösesumme hängen. Unter 30 Millionen Euro dürften die Schalker den Nationalspieler kaum ziehen lassen. Noch in dieser Woche ist mit einer Entscheidung zu rechnen.

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