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Sport: Schalke - Kaiserslautern: Lauter Tore

Wer in diesen Wochen seinen Fuß auf das Gelände des alten Gelsenkirchener Parkstadions setzt, der spürt die großen Ambitionen des FC Schalke 04. Die fast fertige neue Arena, nur einen Steinwurf von dem maroden 70er-Jahre-Stadion mit der berühmten Rolltreppe entfernt, steht für das, was Schalkes Manager Rudi Assauer mit dem "Aufbruch in eine neue Zeit" beschreibt.

Wer in diesen Wochen seinen Fuß auf das Gelände des alten Gelsenkirchener Parkstadions setzt, der spürt die großen Ambitionen des FC Schalke 04. Die fast fertige neue Arena, nur einen Steinwurf von dem maroden 70er-Jahre-Stadion mit der berühmten Rolltreppe entfernt, steht für das, was Schalkes Manager Rudi Assauer mit dem "Aufbruch in eine neue Zeit" beschreibt. Schön für die Schalker, dass die sportliche Qualität nun nach einer kurzen Phase des Schwächelns mit den innovativen Rahmenbedingungen wieder Schritt hält. Gestern Abend untermauerten die Schalker ihre immer noch unausgesprochenen Meisterschaftsambitionen mit einem 5:1-Sieg über Kaiserslautern.

Für die Pfälzer gehört eine deutliche Schlappe beinahe schon zum Alltag. Erst drei Tage zuvor hatte es im Uefa-Cup-Halbfinale beim CD Alavés exakt das gleiche Resultat gegeben - allein die Niederlage gegen Dortmund war in der Vorwoche um ein Tor milder ausgefallen. "Wir gewöhnen uns langsam daran", sagte der FCK-Vorstandsvorsitzende Jürgen Friedrich. Nach der Pleite im Uefa-Cup hatte Friedrich noch ganz anders geklungen. Der schwache Libero Mario Basler fand deutlichere Worte: "Bei uns stimmt einiges nicht - jeder macht im Moment, was er will. Ich bin nur froh, dass wir nicht mehr absteigen können." Basler verteidigte sich gegen die zu erwartende Kritik: "Ich weiß, dass ich es als Libero nach 14 Gegentoren in drei Spielen wieder auf die Fresse kriege, aber wenn keiner hört, wenn ich etwas sage, kann ich auch nichts ändern."

Bereits nach zehn Minuten war die Begegnung so gut wie entschieden. Schalkes Manndecker Tomasz Waldoch hatte zwei Kopfballtore erzielt. Die Frage nach der Zuordnung bei Standardsituationen beantwortete Kaiserslauterns Trainer Andreas Brehme nachher nicht. Ebenso wenig konnte er das pomadige Zweikampfverhalten seiner Mannschaft erklären, das den Schalkern drei weitere Treffer durch Ebbe Sand und Emile Mpenza erlaubte. Den Ehrentreffer erzielte der eingewechselte Nationalspieler Miroslav Klose zum zwischenzeitlichen 1:3. "Wir müssen uns wieder auf unsere kämpferischen Tugenden konzentrieren", forderte Brehme. Solche Floskeln drücken die ganze Hilflosigkeit des FCK-Teamchefs aus.

Für Schalke könnte das Tabu Meisterschaft vielleicht doch noch mal ein Thema werden - obwohl die Verlautbarungen der Spieler gewohnt zurückhaltend ausfielen: "Wir bleiben in Lauerstellung und warten ab", sagte Andreas Möller, der sein bestes Spiel für Schalke bestritten und zwei Tore vorbereitet hatte. Trainer Huub Stevens fand, dass man zufrieden sein müsse, "wenn man 5:1 gegen Kaiserslautern gewinnt". Am Sonnabend haben die Schalker gar die Gelegenheit, wieder an die Tabellenspitze zu rücken. Dann reisen sie zum Spitzenreiter Bayern München. "Das wird ganz schwierig", sagte Stevens.

Mark Kühn

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