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© dpa

Schalke - Werder 1:0: Fehlpässe und Rückpässe

Schalke 04 quält sich zu einem 1:0 gegen Bremen und hat den Anschluss an einen Uefa-Cup-Platz geschafft. Doch nach dem Spiel der Schock: Marcelo Bordon brach sich die Mittelhand und fälllt für unbestimmte Zeit aus.

Meisterschaft? Champions-League-Teilnahme? Diese Begriffe kennzeichneten lange Zeit die Ambitionen von Schalke 04 und Werder Bremen. Doch in dieser Saison ist das Spitzenspiel von einst zu einem Krisengipfel verkommen. Beide Klubs verkörpern seit Monaten nur Mittelmaß. „Der Verlierer wird es schwer haben, die internationalen Plätze noch zu erreichen“, hatte Werder-Trainer Thomas Schaaf vorher gesagt. Insofern haben die Bremer beim 0:1 in Schalke abermals einen Rückschlag erlitten, auch wenn sie in der zweiten Hälfte deutlich überlegen waren. Bremen hat nun schon sieben Punkte Rückstand auf den Bundesliga-Fünften Leverkusen. „Wir sollten es sein lassen, vom internationalen Geschäft zu reden“, sagte Mittelfeldspieler Torsten Frings.

Höwedes traf, Neuer hielt überragend

Schalke indes stellte, bei drei Zählern Rückstand, den Anschluss zu Platz fünf wieder her – dank des Treffers von Benedikt Höwedes und eines überragenden Torhüters Manuel Neuer. Doch der Schock für die Schalker kam nach dem Abpfiff. Kapitän Marcelo Bordon zog sich in der Schlussphase einen Mittelhandbruch zu und wurde noch am Abend operiert. Wie lange er ausfällt, war gestern noch nicht bekannt.

Beim Anpfiff war Bordon noch dabei, dafür fehlten zwei Reizfiguren, die oft in den Hauptrollen zu sehen sind. Der Bremer Regisseur Diego war (wie Torjäger Pizarro) gesperrt, der Schalker Stürmer Kevin Kuranyi nach einer Verletzung noch nicht fit genug für einen Einsatz über die volle Distanz. Um beide ranken sich immer wieder Gerüchte, wonach sie nach einem neuen Arbeitgeber Ausschau halten. Kuranyi hatte sogar selbst angedeutet, einen Wechsel in Betracht zu ziehen, vor allem weil ihm die Schalker Fans so zusetzten. Es folgte, wie so oft, ein Dementi des Vereins. In einer dieser vielen „Klarstellungen“ kündigte der Klub an, mit dem Stürmer „Gespräche über eine Vertragsverlängerung führen“ zu wollen.

Allgemeine Verunsicherung

Für Kuranyi war es vielleicht sogar besser, nicht von Beginn an zu spielen. So wurde er nicht zur Zielscheibe der anfangs enttäuschten Fans. Ohne Selbstvertrauen scheuten beide Teams lange Zeit jegliches Risiko. Die allgemeine Verunsicherung schlug sich in vielen Fehl- und Rückpässen nieder. Exemplarisch war ein Schuss des Schalker Stürmers Gerald Asamoah. Bei dem Versuch, ein Tor zu erzielen, hätte er fast die Eckfahne getroffen; auf diese Art brachte er so manchen Zuschauer immerhin ein wenig zum Lachen.

Bremen ließ gute Chancen ungenutzt


Mit Beginn der zweiten Hälfte durfte auch Kuranyi sich ans Werk machen. Obwohl er bei den Schalke-Fans nicht der Beliebteste ist, blieben ihm bei seiner Einwechslung Schmähungen erspart. Kuranyi war noch keine drei Minuten auf dem Platz, da brachte Höwedes mit seinem Kopfballtor eine turbulente Woche für Schalke zu einem glücklichen Ende. Nach dem Rückstand rissen die Bremer das Spiel an sich, wussten aber weder die Unsicherheit des Gegners zu nutzen noch ihre vielen guten Chancen zum Ausgleich. Schalke überstand die Abwehrschlacht mit viel Mühe. „Wir hatten das Quäntchen Glück, das uns zuletzt gefehlt hat“, sagte Trainer Fred Rutten.

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