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Sport: Schattenmann im Licht

Michael Henke, der ewige Assistent von Ottmar Hitzfeld, wird Cheftrainer in Kaiserslautern

Als Michael Henke ins Licht der Kamerascheinwerfer im Presseraum des Fritz-Walter-Stadions trat, lagen 15 Jahre als Assistenztrainer und ein Gerücht hinter ihm. Der Neue des 1. FC Kaiserslautern sei nie Cheftrainer gewesen, das wird von manchem gerne erzählt. Was nachweislich nicht stimmt, denn der 48 Jahre alte Henke war 1988 Cheftrainer beim FC Gütersloh. Wegen besonders profunder Kenntnisse des westfälischen Fußballs aber hat ihn René Charles Jäggi, der Vorstandsvorsitzende des FCK, nun nicht an den Betzenberg geholt. „Michael Henke verkörpert auf hohem Niveau die neue Trainergeneration“, behauptete Jäggi. „Mit Henke kaufen wir Fußballerfahrung ein, die wir so nicht haben.“ Henke unterschrieb einen Vertrag über zwei Jahre, der mittels einer „Exitklausel“ (Jäggi) zu einem Einjahresvertrag werden kann.

Hans-Werner Moser, vorübergehend zum Chef beförderter Amateurtrainer, wird wohl zu den FCK-Amateuren zurückkehren. „Natürlich ist das ein Risiko“, sagte Jäggi, „aber wir wollten einen Trainer, für den auch wir eine Herausforderung sind und nicht nur eine weitere Station, einen unverbrauchten.“ In seiner Not erkundigte sich Jäggi bei seinem Freund Ottmar Hitzfeld, dem er 1991 als Vorstandschef von Adidas mit zu einem Vertrag bei Borussia Dortmund verholfen hatte. Und Hitzfeld kennt Michael Henke besser als jeder andere. Zwölf der 15 Jahre seiner Assistenzzeit verbrachte Henke unter Hitzfeld. Von 1991 bis 1997 bei Borussia Dortmund und von 1998 bis 2004 bei Bayern München. Man sagt, es sei die letzte Chance gewesen für den „ewigen Kotrainer“ Henke, der immer dann in den Schlagzeilen auftauchte, wenn irgendwo ein Trainer gehen musste. Er aber zierte sich stets und wollte den warmen Platz an Hitzfelds Schulter nicht verlassen. Bis auf gestern, als der Schattenmann von Hitzfeld auf eigenen Beinen die große Bühne betrat. Er habe sich manches abgeschaut, „aber ich heiße Henke und bin kein geklonter Hitzfeld“.

Damit auch gleich jeder von Henkes Fähigkeiten überzeugt ist, wurden in einem Steckbrief Henkes Erfolge wie Lobpreisungen ausgewiesen. Der neue Mann, heißt es da, sei zweimal ChampionsLeague-Sieger, mehrmals Deutscher Meister und Weltpokalsieger geworden.

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