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Sport: Schaufelweise Konkurrenz

Zuletzt hatte der Schwimmsport schwer zu leiden. Dank neuartiger High-Tech-Anzüge wurden Weltrekorde zu bedeutungslosen Zwischenzeiten, das Material drängte die kraulenden Personen in den Hintergrund.

Zuletzt hatte der Schwimmsport schwer zu leiden. Dank neuartiger High-Tech-Anzüge wurden Weltrekorde zu bedeutungslosen Zwischenzeiten, das Material drängte die kraulenden Personen in den Hintergrund. Das Gummi-Doping durch Anzug-Modelle mit Namen wie „LZR Racer“ oder „X-Glide“ ist mittlerweile verboten, nun kehrt mit dem fünfmaligen Olympiasieger Ian Thorpe – Spitzname „Thorpedo“ – einer der ganz Großen des Schwimmsports zurück. Bei den Sommerspielen 2012 in London winken nun packende olympische Duelle zwischen Thorpe, dem US-Amerikaner Michael Phelps und dem deutschen Doppel-Weltmeister Paul Biedermann – Schwimmfans sollten sich trotzdem nicht uneingeschränkt freuen.

Im Jahr 2006 hatte Thorpe bei einer Kontrolle auffällige Werte aufgewiesen, das Doping-Verfahren gegen ihn wurde aber eingestellt. Schon vorher hatten seine schaufelartigen Hände und Füße den Verdacht genährt, Wachstumshormon sei an seinen zahlreichen Weltrekorden im Teenageralter nicht unbeteiligt gewesen. Das Comeback des ehemaligen Superstars könnte im Kampf um Medaillen, Aufmerksamkeit und Sponsoren nun erneut zu einem Wettrüsten im Becken führen – diesmal nicht bei den Anzügen auf der Haut, sondern darunter.

Vielleicht kommt der Australier aber auch reif und sauber in den Sport zurück, den er einst dominiert hatte, bis er ihm im Alter von nur 24 Jahren den Rücken kehrte. So oder so: Es gibt wieder einen Grund mehr, im Schwimmsport sehr genau hinzuschauen.Seite 23

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