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Sport: Scheitern auf hohem Niveau

Deutsche Handballerinnen verlieren EM-Halbfinale gegen Russland 29:33

Stockholm - Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen hat die Sensation verpasst. Trotz einer engagierten Leistung unterlag sie in Stockholm im Halbfinalspiel gegen Russland 29:33 (13:16). Im heutigen Spiel um Platz drei trifft der WM-Sechste nun auf den Verlierer der Partie zwischen Titelverteidiger Norwegen und Frankreich (nach Redaktionsschluss beendet). Vor rund 4000 Zuschauern in der Halle Hovet war die schlechte Chancenverwertung Ursache für die Niederlage. Einzig Torjägerin Grit Jurack (Viborg/8/1) traf sicher für die deutsche Mannschaft. Bei Russland markierten drei Spielerinnen fünf Tore. Jekaterina Andrjuschina sah in der 46. Minute nach einem groben Foulspiel Rot.

Nach zwei Tagen intensiver Behandlung konnte Anja Althaus gestern wieder auflaufen. Die Kreisspielerin aus Trier hatte zuletzt wegen eines entzündeten Zehgelenkes aussetzen und auch auf das Abschlusstraining verzichten müssen. „Es geht schon wieder. Ich versuche es“, sagte sie vor dem Spiel. Mitte der ersten Halbzeit wurde sie für die Leverkusenerin Anne Müller eingewechselt.

Die deutsche Mannschaft überraschte den Weltmeister mit einem Blitzstart. Allerdings hielt die Zwei-Tore-Führung nicht lange, nach neun Spielminuten ging Russland erstmals in Führung (4:3). Danach entwickelt sich ein Spiel, in dem sich lange Zeit keine der beiden Mannschaften einen Vorteil verschaffen konnte. Die starke Torhüterin Sabine Englert (Leverkusen) hielt den Außenseiter mit glänzenden Paraden im Spiel.

Erst nach dem 7:7 in der 18. Minute verloren die Deutschen im Angriff die Konzentration. So kamen die Russinnen leicht zu Ballgewinnen. Dazu blieb die Chancenverwertung der Schwachpunkt der Deutschen: Unmittelbar vor der Pause verwarf Nadine Krause (Leverkusen) den ersten deutschen Siebenmeter der Partie, sodass das Deutschland mit einem 13:16-Rückstand in die Kabine ging. Nach Wiederanpfiff jedoch machte es Grit Jurack besser: Mit zwei Toren in Folge verkürzte sie auf 15:16 (34.). Doch wie im ersten Durchgang gelang die Wende nicht. Nach dem Anschlusstreffer verwarfen die deutschen Spielerinnen leichtfertig ihre Chancen.

Zudem steigerte sich Russlands Torhüterin Inna Suslina. Sechs Minuten blieb das deutsche Team ohne Torerfolg, ehe Maren Baumbach (Trier) zum 16:22 traf. Mit dem Mut der Verzweiflung starteten die deutschen Spielerinnen mit der starken Torfrau Clara Woltering (Leverkusen) als Rückhalt nach dem 19:27 (47.) eine furiose Aufholjagd, die jedoch nicht von Erfolg gekrönt war. dpa

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