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Robert Hoyzer

© dpa

Schiedsrichter-Skandal: Robert Hoyzer vorzeitig aus Gefängnis entlassen

Ein stabiles soziales Netz und gute Führung haben dem Falschpfeifer Robert Hoyzer zur vorzeitigen Entlassung aus dem Gefängnis verholfen. Seine Strafe ist damit verbüßt, Fußball-Schiedsrichter wird er aber nie wieder sein dürfen.

Der wegen Manipulation von Fußballspielen verurteilte ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hoyzer ist nach 14 Monaten Haft wieder auf freiem Fuß. Er wurde am Freitag vorzeitig aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Berlin-Hakenfelde entlassen, wie sein Anwalt Thomas Hermes sagte.

Aufgrund guter Führung und seines stabilen sozialen Netzes sei die Haftstrafe von insgesamt zwei Jahren und fünf Monaten zur Bewährung ausgesetzt worden, sagte die Sprecherin der Berliner Strafgerichte, Iris Berger. Erleichternd hinzugekommen sei, dass Hoyzer zum ersten Mal eine Haftstrafe verbüßte. Der Beschluss des Landgerichts sei auf Antrag von Hoyzers Anwälten und im Einvernehmen mit der Haftanstalt und der Staatsanwaltschaft erfolgt.

Hoyzer ging regelmäßig arbeiten

Hoyzer hatte die Haft am 18. Mai 2007 angetreten und war im sogenannten offenen Vollzug. Er ging während seiner Haftzeit einer beruflichen Tätigkeit nach, sagte Berger, ohne Einzelheiten zu nennen. Am Freitagmorgen hat Hoyzer gegen 8 Uhr in der JVA seine persönlichen Gegenstände in Empfang genommen. Anschließend wurde er aus der Haft entlassen. Er hat damit die Hälfte der verhängten Freiheitsstrafe verbüßt. Mit dem offenen Vollzug versucht die Justiz, die Wiedereingliederung Gefangener zu erleichtern. Sie müssen in der Regel in der Haftanstalt übernachten und können einer beruflichen Tätigkeit nachgehen.

Hoyzer hatte in einigen Spielen absichtlich falsch gepfiffen und damit einen der größten Skandale im deutschen Fußball ausgelöst. Nutznießer waren vor allem ein Berliner Wettbüro und er selbst. Hoyzer verbüßte die Strafe wegen der Manipulation von Fußball-Spielen und Beihilfe zum Betrug. Vor dreieinhalb Jahren hatte der heute 28-Jährige gestanden, für die Manipulation von Spielen insgesamt 67.000 Euro sowie Sachzuwendungen erhalten zu haben. Im November 2005 war er wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt worden. Vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) war er bereits im April 2005 lebenslang gesperrt worden. (mpr/dpa)

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