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Sport: Schnee auf dem Maifeld

Olympiastadionbetreiber wollen Langlauf-Weltcup

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Mit Kleinigkeiten will sich Peter von Löbbecke nicht abgeben. Biathlon auf Schalke kann höchstens Vorbild sein, was Zuschauerzahlen, TV-Präsenz und Sponsoren angeht. Als „ein etwas volkstümliches Einladungsturnier“ stempelt von Löbbecke, Manager des Berliner Olympiastadions, die Veranstaltung im Ruhrgebiet ab. Sollte der Wintersport Einzug ins Berliner Olympiastadion halten – und diese Idee kursiert ernsthaft –, dann müsste schon eine Weltcupveranstaltung her, fordert von Löbbecke. Bei den Langläufern stößt er auf offene Ohren. Deren Bundestrainer Jochen Behle sagt: „Das Olympiastadion wäre ideal für eine solche Veranstaltung, schon allein wegen seiner kompakten Infrastruktur.“

Zusammen mit dem Schweizer Jürgen Capol, Langlauf-Verantwortlicher des Weltski-Verbandes Fis, hat Behle das Stadion bereits begutachtet. Der Bundestrainer fand dabei solches Gefallen, dass er gleich ein paar konkrete Ideen entwickelte: „Man könnte raus zum Marathontor einen Höhenunterschied von 13 bis 14 Metern nutzen, um eine richtig anspruchsvolle Sprintstrecke mit einer knackigen Steigung und einer spektakulären Abfahrt anzulegen.“ Bei derlei Brainstorming steht auch von Löbbecke nicht zurück. „Wir haben doch das Maifeld, da könnten wir eine richtig schöne Winterlandschaft entstehen lassen. Das hätte sicher auch seine Reize für das Fernsehen“, sinniert er.

Es müsste, um die Durchführung der Veranstaltung am vorgesehenen Tag zu gewährleisten, künstlicher Schnee herbeigeschafft werden. Im Weltcup erfahrene Organisatoren könnte der Berliner Skiverband, der den Auftrag zur Ausrichtung einer derartigen Veranstaltung vom Deutschen Ski-Verband bekommen müsste, aus Oberwiesenthal hinzuziehen. Die Fis verlangt für den Sprint Distanzen zwischen 1000 und 1600 m, also könnte eine Runde zwischen 500 und 800 m betragen.

Jochen Behle hält es für möglich, dass die Premiere des Langlauf-Weltcups in Berlin schon im kommenden Herbst steigt. Von Löbbecke ist da etwas vorsichtiger. „Die Jahreszeit muss Sinn machen. Ich halte den Januar für geeigneter“, sagt er.„Im Herbst spielt ja Hertha BSC noch im Olympiastadion, und da macht sich Schnee im Innenraum nicht so gut.“

Innerhalb der nächsten zwei Monate soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden für einen Skilanglauf-Weltcup in Berlin. „Es muss aber ein offzieller Weltcup sein“, betont von Löbbecke ausdrücklich.

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