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41 für 3. Dirk Nowitzki feiert einen Treffer im zweiten NBA-Finalspiel. Foto: Reuters

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Sport: Schon jetzt eine Legende

Das dritte NBA-Finale hat für die Mavericks um den überragenden Nowitzki vorentscheidenden Charakter

Berlin - NBA-Legende Charles Barkley ist sich ganz sicher: „Wer das nächste Spiel gewinnt, der wird Meister.“ Die Best-of-seven-Serie in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga ist nach der Begegnung in der Nacht zum Montag (2 Uhr MESZ, live auf Sport1 plus) zwar noch nicht vorbei, zwischen den Dallas Mavericks und Miami Heat steht es 1:1. Dennoch hat das Spiel vorentscheidenden Charakter. Nach dem 95:93-Sieg in Miami darf Dallas dreimal in Folge zu Hause antreten. Der zur Zeit überragende Deutsche wird in den USA schon jetzt mit den Besten aller Zeiten verglichen.

So schreibt Gregg Doyle in seiner landesweiten Kolumne für CBS, dass „keiner Larry Bird so nah kommt wie Nowitzki“. Bird indes, der in den Achtzigern dreimal mit den Boston Celtics Meister wurde und zu den besten Spielern der NBA-Geschichte zählt, fühlt sich dadurch sogar geschmeichelt. „Es ist eine Ehre für mich, dass Leute uns vergleichen. Ich war schon immer von ihm beeindruckt und freue mich, dass er endlich eine Chance auf den Titel hat“, sagte Larry Bird. Es gibt derzeit kaum eine Basketball-Größe, die Nowitzki nicht lobt. Auch Earvin „Magic“ Johnson hat sich eingereiht in die lange Schlange der Bewunderer: „Dirk hat einen fantastischen Lauf. Es ist unglaublich, ihm zuzuschauen, wie er unter Druck auf höchstem Niveau spielt.“

Trotz eines Sehnenrisses im linken Mittelfinger hatte Nowitzki das zweite Finalspiel entschieden. Natürlich gab sich Nowitzki nach dem Spiel selbstlos wie immer und stellte die Teamleistung in den Vordergrund. „Die Verteidigung hat zum Ende das Spiel gewonnen, Miami hatte keine guten Würfe mehr“, sagte er.

Sein Trainer Rick Carlisle weiß, was er an dem Power Forward hat, der trotz seiner 2,13 Meter in der letzten Aktion gegen Miami Gegenspieler Chris Bosh im Dribbling verladen und anschließend gepunktet hatte. „Es hat noch nie einen Basketballer mit Dirks Größe gegeben, der so einen einzigartigen Stil entwickelt hat. Er ist ein Original – im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte Carlisle.

Der Kolumnist Jean-Jacques Taylor von den „Dallas Morning News“ ist überzeugt davon, dass Dallas zwei der nächsten drei Heimspiele gewinnen wird, „und dann brauchen sie noch einen Sieg in Miami. Ob sie den schaffen, das weiß ich nicht“, sagte er in einem Radiointerview. Der große Vorteil für Dallas liege jedoch in der Coolness von Nowitzki und Aufbauspieler Jason Kidd. „Sie sind überhaupt nicht emotional, bleiben immer konstant auf einem hohen Niveau – beinahe wie Roboter.“

Vor allem in der Schlussphase ist Nowitzki treffsicher: 9,7 Punkte warf er bei einer Trefferquote von 51,6 Prozent im vierten Spielabschnitt – phänomenale Werte. Trotzdem sieht man von ihm keine verfrühten Jubelposen wie die von Miamis Stars LeBron James oder Dwyane Wade im zweiten Finalspiel.

Allerdings sind neben dem am Finger verletzten Nowitzki auch Jason Terry (Knochenhautentzündung) und Center Brendon Haywood (Hüftprobleme) angeschlagen. Natürlich wollen aber alle drei im nächsten Spiel gegen Miami wieder auf dem Parkett stehen – es geht schließlich um die erste Meisterschaft in der Geschichte der Dallas Mavericks.

Auch für Nowitzki wäre es der erste NBA-Titel. Charles Barkley zählt zwar auch ohne Meisterring zu den Legenden der NBA. Nowitzki aber will seine vielleicht letzte Chance unbedingt nutzen: „Mir geht’s nicht um meine Legende. Ich versuche nur, Meister werden.“ mit dpa

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