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Sport: Schon mal saublöd angestellt

Doch FSV Frankfurt ist im Pokalfinale der Frauen trotzdem FavoritVON KARSTEN DONECK BERLIN.Jürgen Strödter hat sich definitiv festgelegt.

Von Karsten Doneck, dpa

Doch FSV Frankfurt ist im Pokalfinale der Frauen trotzdem FavoritVON KARSTEN DONECK BERLIN.Jürgen Strödter hat sich definitiv festgelegt.Nach dem letzten Punktspiel gegen den FCR Duisburg zieht er sich zurück.Das Ende einer sechsjährigen Dienstzeit."Irgendwie muß da auch mal ein frischer Wind reinkommen, ein paar neue Gedanken", sagt der Trainer des Frauenfußball-Bundesligisten FSV Frankfurt und verweist darauf, daß er im besten Einvernehmen aus dem Amt scheide.Seine Mannschaft könnte ihm noch ein nettes Abschiedsgeschenk mit auf den Weg geben, sich bei ihrem Trainer zum Saisonende noch einmal herzlich bedanken.Deutscher Meister sind die Frankfurterinnen schon, nun soll mit dem Gewinn des DFB-Pokals noch die zweite Hälfte des angepeilten Erfolgsmaximums realisiert werden.Im Cupfinale heute im Berliner Olympiastadion müßte halt "nur" jener FCR Duisburg bezwungen werden, der auch zum Saison-Halali in der Bundesliga noch einmal der Kontrahent ist.Der FSV ist eindeutig der Favorit, aber Strödter warnt: "Die Duisburgerinnen hatten am Anfang der Saison großes Verletzungspech.Seit sie das überwunden haben, haben sie den Sprung in die absolute Bundesliga-Spitze geschafft."Auf Strödter folgt bei den Frankfurterinnen keineswegs ein Trainer-Vakuum.Das Feld ist bestellt.Anouschka Bernhard, Mittelfeldspielerin des FSV, wird in Zukunft das Training leiten, dabei tatkräftig unterstützt von der bisher in erster Linie für Öffentlichkeitsarbeit zuständigen Katja Kraus.Und Strödter? "Ich bleibe in irgendeiner Form auch noch ein bißchen dabei", sagt er.Möglicherweise in übergeordneter Funktion.Als Teammanager vielleicht.Oder als Koordinator.Bei solchen Begriffen winkt Strödter indes unwirsch ab."Ich brauche keine Titel", stellt er kategorisch fest.Aber Erfolge strebt er schon noch an.Erst recht zum Abschluß seiner Laufbahn als hauptverantwortlicher FSV-Trainer.Fünfmal schon haben die Frankfurterinnen in Berlin den Pokal gewonnen, dreimal davon unter Strödters Regie.Der jetzige Finalgegner aus Duisburg hat freilich auch schon mal verhindert, daß die Frankfurterinnen ins Endspiel vorstoßen konnten, indem sie den Hessinnen mit einem 3:1-Sieg daheim den K.o.versetzten."Da haben wir uns allerdings auch saublöd angestellt", erinnert sich Strödter.Daß auf Duisburger Seite Martina Voss spielt, die Spielführerin der Nationalmannschaft und als solche neben Sylvia Neid eine der großen Symbolfiguren des deutschen Frauenfußballs, ruft bei den Hessinnen weder besondere Nervosität noch Angst und Schrecken hervor.Eine Sonderbewachung für Martina Voss? Da winkt Strödter müde lächelnd ab."Wir schauen nicht nach dem Gegner, wir wollen unser Spiel machen", kündigt er selbstbewußt an.Und sollte der FSV Frankfurt in Berlin seiner Favoritenrolle gerecht werden, dann wird zünftig gefeiert.Zuerst im Astron Hotel in Kleinmachnow, wo sich die Mannschaft seit Tagen gewissenhaft auf das Pokalfinale vorbereitet hat.Und dann tags darauf nach gewiß feucht-fröhlicher Busfahrt in Frankfurt.Dort werden sich dann möglicherweise auch die Männer des FSV Frankfurt in allerbester Laune dazugesellen."Die können am Sonntag den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machen", erhofft sich Jürgen Strödter einen Frankfurter Festtag.

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