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Sport: Schon wieder Tabellenführer Alba Berlin empfängt heute Aufsteiger Ludwigsburg

Berlin. Bloß nicht zu viel Druck für die Jungs.

Berlin. Bloß nicht zu viel Druck für die Jungs. Dieter Hauert, der Präsident des Deutschen Basketballmeisters Alba Berlin, baute vor, drei Wochen vor Saisonbeginn. Fünf Berliner Spieler waren gerade mit Bronze dekoriert von der Weltmeisterschaft in Indianapolis zurückgekehrt, sie hatten das Finale nur knapp verpasst. Doch Hauert sagte: „Der Beginn wird wieder schwer werden. Nach 14 Tagen gemeinsamer Vorbereitung ist nicht davon auszugehen, dass die Mannschaft so gut ist wie am Ende der vergangenen Saison.“ Da hatte Alba, nur als Tabellenfünfter für die Play-offs qualifiziert, nach durchwachsener Saison exzellente Leistungen gezeigt und war ohne eine einzige Niederlage in den je drei Spielen im Viertelfinale, Halbfinale und Finale Deutscher Meister geworden.

So gut wie im Endspiel gegen das Spitzenteam Köln ist die Mannschaft sicher noch nicht – aber zu gut für eine Mannschaft wie Würzburg. 84:61 gewann Alba das Bundesligaauftaktspiel in Würzburg am Freitagabend und steht vor dem Heimspiel heute (14.55 Uhr, Max-Schmeling-Halle, live im DSF) gegen Aufsteiger Ludwigsburg schon wieder an der Tabellenspitze. „Die Einstellung von allen Spielern war sehr gut. Von Anfang an waren Tempo und Aggressivität vorhanden“, lobte Manager Carsten Kerner.

Alba überzeugte, und das, obwohl die Mannschaft noch nicht richtig eingespielt ist. Acht Spieler verließen den Klub im Sommer, darunter der bisherige Star Wendell Alexis, Spielmacher Derrick Phelps und Center Dejan Koturovic. Sechs zumeist junge Basketballer wechselten nach Berlin und müssen integriert werden; der neue Aufbauspieler DeJuan Collins kommt vom Bundesligaabsteiger Tübingen, hat Erfahrung als Lenker eines Teams, dessen unbestrittener Star er ist – Bronzemedaillengewinner in Szene zu setzen, muss er freilich erst lernen.

In der ohnehin knappen Vorbereitungszeit fielen mehrere Spieler einige Tage angeschlagen aus. Die Reise zu Testspielen nach Mühlhausen sagten die Berliner ab – sie bekamen kein komplettes Team zusammen. In der vergangenen Woche zog sich Quadre Lollis im Training eine Daumenverletzung zu. Er spielte in Würzburg mit Tapeverband, war mit 16 Punkten dennoch Topscorer und holte neun Rebounds, mehr als jeder andere.

Mit Collins, Lollis und Stanojevic standen drei Neue von Beginn an auf dem Feld. Doch von Abstimmungsproblemen war nichts zu merken, nach sieben Minuten führte Alba 22:4, die Partie war entschieden. Die Zugänge hätten sich im ersten Pflichtspiel gut integriert, Collins „hat kontrolliert den Aufbau geführt und im Wechsel mit Mithat Demirel den Aufbau geführt“, sagt Kerner. Stanojevic verbuchte 14 Punkte, ebenso wie der deutsche Nationalspieler Stefano Garris, der auf eine Wurfquote von 85 Prozent kam. Trainer Emir Mutapcic wechselte viel, auch die zweite Fünf wusste zu überzeugen.

Die Nationalspieler bringen neben ihrer Routine Selbstbewusstsein und Spielfreude von der Weltmeisterschaft indie Mannschaft. Die Neuen sind hoch motiviert. Da ist es nicht so schlimm, dass die Feinabstimmung noch nicht immer stimmt. Der alte Titelfavorit, so viel ist klar, ist auch der neue: Alba Berlin. Helen Ruwald

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