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Sport: Schritt für Schritt

SCC-Volleyballer wollen in der Champions League lernen

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Die Ansprüche wachsen mit den Erfolgen. Da eilen die Volleyballer des SC Charlottenburg in der Bundesliga von Sieg zu Sieg, doch manchem Fan scheint selbst das nicht zu genügen. „Es kommt neuerdings schon eine leichte Unzufriedenheit auf, wenn wir nur mal einen Satz abgeben wie zuletzt beim 3:1 in Wuppertal. Daraus wird dann gleich ein Drama gemacht“, sagt der 29-jährige Nationalspieler verwundert.

Jetzt trifft es die verwöhnten Anhänger des SCC möglicherweise noch ein bisschen ärger. Der Deutsche Meister startet nämlich heute (19 Uhr, Sömmeringhalle) gegen Polens Meister AZS Czestochowa in die Champions League. Olympiakos Piräus und Sisley Treviso sind die weiteren Gruppengegner – und da wird der SCC auch mal die eine oder andere Niederlage kassieren. Liefke warnt schon mal vorsorglich vor allzu kühnen Erwartungen: „Die Champions League ist für uns ein Lernprozess, ein Baustein dafür, dass wir leistungsmäßig vorankommen.“

Die Champions League ist für den Verein vor allem aber erst einmal ein sattes Zuschussgeschäft. Über 80 000 Euro müssen die Charlottenburger für die Teilnahme berappen. Allein die Kosten für jedes der drei Heimspiele belaufen sich auf 20 000 Euro. „Ohne die Fördermittel der Spielbank hätten wir gar nicht teilnehmen können“, sagt SCC-Manager Kaweh Niroomand.

Auf den Auftritt im internationalen Geschäft wollte der SCC aber trotz des finanziellen Kraftaktes nicht verzichten. „Dort bietet sich uns die Möglichkeit, dem SCC auch langfristig eine größere Aufmerksamkeit zu verschaffen“, sagt Liefke. Größere Aufmerksamkeit – das bedeutet möglicherweise mehr Sponsoren. Geschäftsführer Günter Trotz musste dann auch nicht lange betteln bei Manager Niroomand, ehe der seine Zustimmung gab. „Wir wollen uns ja immer mit den Besten messen, hat der Günter zu mir gesagt. Und das ist ja tatsächlich so“, sagt Niroomand. „Wir wollen die Mannschaft sportlich voranbringen, und das geht nun mal nicht, wenn man zwei-, dreimal im Verlauf einer Saison gegen Markranstädt spielt.“

Gegen Bundesliga-Aufsteiger VC Markranstädt muss der SCC übrigens ein paar Tage nach dem Champions-League-Auftakt antreten – und zwar im Pokal-Viertelfinale.

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