zum Hauptinhalt

Schumacher Comeback?: Pommes, Flitzer und Gerüchte

Michael Schumacher fährt Kart. Nun mehren sich auch die Spekulationen über sein Comeback in der Formel 1.

Mitten in den wilden Gerüchten um sein mögliches Comeback sucht Michael Schumacher ein Stück Heimat. Zwei Tage rast der Formel-1-Rekordweltmeister am Wochenende wie in alten Zeiten über die Kartbahn von Kerpen, zumindest für ein paar Stunden ist der Wirbel um seinen angeblich perfekten Wechsel ins neue Mercedes-Werksteam weit weg. „Michael geht genauso zu Carola in die Gaststätte, um seine Pommes zu essen. Er trinkt genauso seinen Kaffee aus dem Pappbecher. Das interessiert wirklich keinen der anderen Fahrer“, beschreibt Christa Fritzsche, Sportleiterin beim Kart-Club Kerpen-Manheim, die Atmosphäre beim „Winterpokal“ auf dem Erftlandring.

Zwei, drei Kamerateams und eine Handvoll Journalisten wollen von Schumacher mehr über den angeblich perfekten Einjahresvertrag mit Mercedes wissen, doch der 40-Jährige blockt routiniert alle Fragen ab. Niemand solle ihn bei seinem privaten Vergnügen stören, bittet er und eilt davon. Schnellen Schrittes durchmisst er das Fahrerlager, von seinen Kart-Konkurrenten behelligt ihn keiner mit dem lästigen Formel-1-Thema. „Darüber unterhalten wir uns gar nicht“, sagt KSM-Teamkollege André Thurn. „Ich würde nie auf die Idee kommen, ihn danach zu fragen. Michael ist für uns hier wirklich nur ein Kartfahrer“, sagt Christa Fritzsche. Für Autogrammjäger oder ein Foto mit Fans nimmt sich Schumacher Zeit. Ansonsten aber will er sich ganz auf die Rennen in den bis zu 140 Stundenkilometer schnellen Flitzern konzentrieren. „Er nimmt alles ernst, was er macht. Er kommt hier nicht und sagt: Ich fahre mal ein bisschen Kart“, sagt Rennleiter Dieter Bringsken.

Immer wieder zieht sich Schumacher mit seinem Mechaniker in seinen Wohnwagen zurück, schraubt mit am Kart, ehe er im weißen Overall und mit orangerotem Helm wieder auf der Piste nach der Bestzeit jagt. Sebastian Vettel hat den siebenmaligen Formel-1-Champion nach Kerpen begleitet und gleich seine ganze Familie mitgebracht. Der Vizeweltmeister aus Heppenheim gibt sich gewohnt locker, will aber auch nicht über Schumachers mögliche Rückkehr plaudern. „Als Michael das erste Mal beim Vorstart stand, habe ich gedacht: Was ist denn mit dem los?“, schwärmt Renndirektor Bringsken. „Seine Augen haben geblitzt. Da wusste ich: Jetzt geht''s ab. Er sah aus wie ein kleines Kind zu Weihnachten.“ Es scheint noch zu brennen, das Feuer in Michael Schumacher. dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false