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Sport: Schumachers erster Sieg Start vor Rosberg,

aber Red Bull dominiert

Von Christian Hönicke

Barcelona - Michael Schumacher war der Schnellste. Vor dem Großen Preis von Spanien in Barcelona hängte der Formel-1-Rekordweltmeister gestern alle Konkurrenten ab – allerdings nur neben der Strecke. 8400 Dollar Strafe brachte es ihm ein, dass er seinen Mercedes fast 40 Stundenkilometer schneller als erlaubt durch die Boxengasse jagte. Im Qualifikationstraining auf der Strecke musste der 41-Jährige anderen den Vortritt lassen: Beim Rennen heute (14 Uhr/live bei RTL und Sky) wird Red-Bull-Pilot Mark Webber auf der Poleposition stehen, vor seinem Teamkollegen Sebastian Vettel und McLaren-Fahrer Lewis Hamilton.

Schumacher zeigte sich nach zuletzt harscher Kritik verbessert und wird als Sechster ins Rennen gehen. Dabei gelang es ihm im fünften Anlauf zum ersten Mal, seinen neuen Teamkollegen Nico Rosberg (8.) zu schlagen. Trotz des süßen Siegs hatte Schumacher „gemischte Gefühle“, denn: „Der Abstand nach vorn ist erschreckend groß.“ Der Samstag der ungeschminkten Wahrheit machte es zur Gewissheit: Am Kräfteverhältnis hat sich auch nach der allgemeinen Aufrüstungsrunde nichts verändert. Der Mercedes scheint in Folge eines aufwändigen Umbaus zwar nun Schumacher im internen Duell entgegen zu kommen. Während Rosberg mit dem neuen Wagen haderte („Ich bin damit einfach nicht klar gekommen“), erklärte Schumacher, er fühle sich damit „wesentlich wohler“. Dennoch mache er sich keine Hoffnungen auf einen Podestplatz: „Ich muss eher die Rückspiegel im Auge behalten.“ In der Tat ist Mercedes weiterhin nur die viertstärkste Kraft und hat sogar noch Boden auf die Spitze verloren.

Dort steht wie gehabt Red Bull. Fast schon spielerisch leicht fuhren Vettel und Webber der Konkurrenz um fast eine Sekunde davon; die Frage war nur, wer vorn stehen würde – auf seiner letzten Runde schob sich Webber vor Vettel. „Mark war unschlagbar heute, aber dafür gibt es keine Punkte“, sagte Vettel. „Das Rennen ist am Sonntag, und ich hoffe, den Spieß umzudrehen.“ Die Frage nach dem Sieger dürfte im Hause Red Bull beantwortet werden. Es sei denn, Michael Schumacher fährt plötzlich auch auf der Strecke 40 Stundenkilometer schneller als alle anderen. Christian Hönicke

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