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Sport: Schumi-Aus: Auch Schumacher ist nun gefordert (Kommentar)

Bei McLaren-Mercedes sprang niemand in die Luft. Selbst in der Formel 1 wäre das ohne Stil gewesen.

Bei McLaren-Mercedes sprang niemand in die Luft. Selbst in der Formel 1 wäre das ohne Stil gewesen. Das Aus von Michael Schumacher in Hockenheim wurde zwar im Team der Silberpfeile als sportlich günstige Chance bewertet, aber derartiges Pech wünschte dem Ferrari-Kontrahenten dennoch niemand. Fairness im Milliarden-Geschäft? Wer die Umarmungen sah, als Mika Häkkinen und David Coulthard dem Hockenheim-Sieger Rubens Barrichello ihren Respekt zollten, der mag daran glauben.

Hinter den Kulissen aber wird seit jeher mit allen Mitteln gekämpft, nicht selten jenseits des Erlaubten. In einer Branche, in der der Zweite bereits als erster Verlierer gilt, ist das nicht verwunderlich. Welche Regeln vom Motorsport-Weltverband (Fia) in den Jahren auch zur Pflicht erklärt wurden, stets versuchten alle Teams, diese bis ins allerletzte Detail für sich zu nutzen. Die Formel 1 bewegt sich von jeher auf allen Gebieten in den Grenzbereichen. Nicht selten darüber hinweg. Ausschließlich die Fia ist es, die mit neuen Grenzen negative Enwicklungen stoppen kann. Besser: muss!

Vor allem bei den Starts. Wenn die Fia es weiterhin offiziell erlaubt, dass die Rennstrecke nach dem Start von links nach rechts - oder umgekehrt - über die volle Breite überquert werden darf, muss sie auch Unfälle von vornherein einkakulieren. Es liegt dabei nahe, dass sich die Favoriten in den ersten beiden Startreihen ausbremsen und die nachfolgenden Fahrer im Positionskampf plötzlich unüberwindbare Barrieren vor sich haben.

Im Normalfall kann kein Fahrer ein Interesse daran haben, dem anderen ins Auto zu fahren und damit das eigene Aus zu riskieren. Schon allein der von den Sponsoren ausgeübte Erfolgsdruck steht einem selbst verschuldeten Kurzauftritt entgegen.

Michael Schumacher, zuletzt in Spielberg und Hockenheim in Startunfälle verwickelt, war dabei keine Werbung für sein Team. Dabei könnte er mit seinem Einfluss neue Start-Signale setzen lassen. Nur, mit Arroganz und Verschwörungs-Theorien wird das nichts.

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