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Sport: Schwach, aber effizient

Der HSV zeigt beim 2:0 über Nürnberg neue Stärken.

Was Thorsten Fink derzeit anfasst, es führt zum Erfolg. Seine Vorgänger Michael Oenning und Armin Veh hatten fast ein halbes Jahr gar nicht mehr auf Marcell Jansen und Paolo Guerrero gesetzt. Beide hatten ihren Stammplatz auf der Bank. Als Fink am 17. Oktober 2011 als neuer Trainer zum Hamburger SV kam, erzählte er, dass man im Abstiegskampf auf Erfahrung setzen muss, machte die jungen Profis Son und Lam zu Ersatzspielern und holte Jansen und Guerrero zurück. Nicht nur am Sonntagnachmittag beim 2:0 gegen einen starken 1. FC Nürnberg waren diese beiden die besten Hamburger Spieler – und die Torschützen. Guerrero gelang das 1:0 in der 23. Minute, Jansen schoss das 2:0 in der 62. Minute.

Die derzeit auffälligsten Hamburger Profis dankten ihrem neuen Trainer schon zum wiederholten Male dessen Vertrauen. Fink sagte dazu: „Sie haben nach dem Trainerwechsel neuen Mut geschöpft, waren top motiviert – das zusammen ergibt die guten Leistungen, die sie derzeit zeigen. Und man darf ja auch nicht so tun, als hätten die beiden vorher nichts zustande gebracht.“ Auch der Nürnberger Trainer Dieter Hecking pries die Qualitäten von Jansen und Guerrero, die am Sonntag vor allem im Vergleich zu seinen Profis hervorstachen: „Sie haben Erfahrung, Cleverness und Effizienz. Das, was meine jungen Spieler nicht haben. Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir spielen gut. Wir nutzen einfach unsere Chancen nicht.“

Der HSV spielte nicht gut. Aber die Verwertung der Chancen war meisterlich. Es gab insgesamt nur vier, fünf Torschüsse in der ganzen Partie – zwei davon fanden den Weg ins Tor. Fink sagte: „Wir haben deswegen gewonnen, weil wir die Tore gemacht haben. Aber die Leistung war nicht gut heute.“ Die Hamburger bleiben auch im sechsten Bundesliga-Spiel unter dem neuen Coach ungeschlagen und klettern aus dem Tabellenkeller. Nürnberg kassierte die fünfte Auswärtsniederlage nacheinander und verharrt in der Abstiegszone. Fink meinte, dass man beim HSV ein erstes Zwischenziel erreicht habe: „Wir wollten so schnell wie möglich unten raus. Das ist uns nun schon vor Weihnachten gelungen.“ Über das „wie“ wollte Fink nicht mehr allzu viele Worte verlieren.

Ideenlos und ungefährlich spielte der HSV und überließ Nürnberg das Spiel. Didavis Kopfball in der 17. Minute war eine ebenso gute Möglichkeit wie die Eiglers in der 23., noch besser war Didavis Chance in der 20. Minute, als er knapp vorbei schoss. Der HSV war nur in Person Guerreros angriffslustig, doch das reichte. Nürnbergs Halbzeitfrust war komplett, als Tomas Pekhart in der 37. Minute auf die Latte köpfte. Vier gute Chancen, kein Tor, 0:1. Besser wurde es nicht, im Gegenteil: während Pekharts Kopfball in der 58. Minute den Außenpfosten touchierte, traf Jansen vier Minuten später zum Endstand.

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