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Sport: Schwacher Abschluss

Die deutschen Fußballerinnen mühen sich in Berlin zu einem 0:0 gegen die Niederlande

Berlin - Gemütlich war es. Spätsommerlich warm. Die Blätter der Pappeln, die den Jahn-Sportpark säumen, tanzten im Wind. Es hätte ein ruhiger Nachmittag werden können, wären da nicht die störenden Pfiffe der Schiedsrichterin gewesen. Pfiffe, die die 4129 Zuschauer in ihren Hartschalensitzen und die 22 Spielerinnen auf dem Platz von Zeit zu Zeit aus ihrer Lethargie rissen.

Denn viel war es nicht, was die deutsche Nationalmannschaft im Testspiel gegen die Niederlande bot. 0:0 endete das glanzlose Spiel. „Wenige Ideen, wenig torgefährlich, wenig Biss“, analysierte Bundestrainerin Tina Theune-Meyer. Die Zuschauer störte das anscheinend wenig: Sie bedachten die wenigen Höhepunkte mit Applaus, nur einmal forderten ein paar jugendliche Fans: „Wir wollen Tore sehen“. Nach dem Abpfiff klatschten die Zuschauer eifrig Beifall, zufrieden verließen sie das Stadion.

Tina Theune-Meyer allerdings hatte mehr von ihrer Mannschaft erwartet. „Es sollte ein guter Abschluss der erfolgreichen Saison werden – das ist uns nicht gelungen.“ Vor fast genau einem Jahr wurde Deutschland Weltmeister, beim letzten Aufeinandertreffen mit den Niederländerinnen gelang ein 6:0-Sieg. Gestern allerdings konnte Deutschland trotz Überlegenheit das Spiel nicht für sich entscheiden. Vor allem im Abschluss offenbarten sich gravierende Schwächen.

Ob der schwache Auftritt von Theune-Meyers Mannschaft vielleicht mit der Diskussion um ihre Vertragsverlängerung zusammenhängt, wurde die Bundestrainerin gefragt. „Es war schade, dass in den letzten Tagen nicht die Mannschaft im Mittelpunkt stand“, antwortete sie. „Aber das Spiel der Mannschaft hat es bestimmt nicht beeinflusst.“ Die 50-Jährige hatte in den vergangenen Tagen betont, dass ihr Vertrag beim Deutschen Fußball-Bund im Juli 2005 ausläuft und sie sich vorstellen könnte, „auch mal etwas anderes zu machen.“

Auch Ariane Hingst glaubte nicht, dass die schwache Leistung mit der Diskussion um Theune-Meyers Zukunft zusammenhängt. „Solche Spiele kommen halt vor“, sagte die Verteidigerin von Turbine Potsdam. Im Hinblick auf die Europameisterschaft im Juni nächsten Jahres „muss uns deswegen nicht bange sein. Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir unseren Europameistertitel verteidigen können.“ Die gebürtige Berlinerin war allerdings froh, dass nicht mehr Zuschauer das Spiel im Stadion verfolgten. „So mussten nicht allzu viele Leute das Trauerspiel ertragen.“

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