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Schwimm-DM: Der Weg aus dem Tal

Mit einem neuen deutschen Rekord hat Britta Steffen den nationalen Titel über 50 m Freistil geholt. Bei den Männern siegte der Berliner Rafed Al-Masri.

Berlin - Zehn Tage nach der WM-Pleite von Melbourne sorgte die Berlinerin Britta Steffen zum Auftakt der nationalen Titelkämpfe für den erhofften Aufbruch in bessere Zeiten. "Es macht halt Spaß, unter Deutschen schnell zu schwimmen", sagte die Europameisterin und Titelverteidigerin. "Es ist viel leichter, weil man weiß, dass man vorne mitschwimmen kann und einem nicht gleich jemand die Hose auszieht." Bei den Männern holte der Berliner Rafed Al-Masri über 50 Meter Freistil in 22,61 Sekunden seinen dritten DM-Titel in Folge. Die Berliner hatten allerdings ein Interesse an den Schwimmern, die Zuschauerränge blieben leer.

Britta Steffen ließ sich auch von einer Erkältung nicht stoppen. "Ich habe die ganze Woche flach gelegen", sagte sie, "aber über 50 Meter geht immer etwas." Nachdem sie sich die deutsche Bestmarke bislang mit Sandra Völker teilen musste, ist sie nun mit 24,66 Sekunden alleinige Rekordhalterin. In Melbourne hätte die Zeit von Berlin zu Bronze gereicht. Die WM-Vierte ist "down under" offensichtlich am Leistungsdruck gescheitert. "Es ist eben doch ein Unterschied, ob Lisbeth Lenton neben mir schwimmt oder die nationale Konkurrenz", bekannte sie. Deutsche Vizemeisterin wurde in 25,43 Sekunden Steffens Vereinskollegin Dorothea Brandt.

Al-Masri: Für Deutschland oder Syrien?

Rafed Al-Masri wies in 22,61 Sekunden den Angriff des deutschen Rekordhalters Steffen Deibler (22,67) zurück. "Die Entscheidung, ob ich in Zukunft für Syrien oder Deutschland starten werde, muss ich bis spätestens im August fällen", erklärte der in Deutschland geborene Sohn syrischer Eltern.

Über 200 Meter Rücken holte sich Raphaela Piehler aus Ingolstadt den Titel in 2:14,75 Minuten vor Janine Sauerteig (2:16,25). Jaana Ehmcke siegte über 800 Meter Freistil in 8:45,54 Minuten vor 25-km-Weltmeisterin Britta Kamrau-Corestein. Für Titelverteidigerin Nicole Hetzer blieb nur Platz vier.

Zum dritten Titel in Serie schwamm über 400 Meter Lagen der Offenbacher Lukasz Wojt in 4:20,47 Minuten. Er war selbst überrascht: "Vorbereitet habe ich mich für Berlin nicht speziell." Wojt startet international für sein Geburtsland Polen. Zweiter wurde der Oldenburger Jan David Schepers. Der Würzburger 5-km-Weltmeister Thomas Lurz verteidigte in 7:58,14 Minuten seinen Titel über 800 Meter Freistil erfolgreich. (tso/dpa)

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