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Christin Steuer springt zur Goldmedaille.

© AFP

Schwimm-EM: Gold und Silber für deutsche Wasserspringer

Christin Steuer gewinnt im Turmspringen die Goldmedaille. Patrick Hausding holt im Synchronspringen mit Partner Stephan Feck Silber. Für eine Überraschung sorgt Jenny Mensing im Rückenfinale über 100 Meter.

Die deutschen Wasserspringer haben mit Gold und Silber bei den Europameisterschaften groß aufgetrumpft. Christin Steuer gewann vom Turm ihren ersten internationalen Einzeltitel. Die 27-Jährige aus Riesa, die mit WM-Bronze 2007 ihren bisher größten Erfolg gefeiert hatte, lag am Donnerstagabend im Budapester Hajos-Bad mit 354,50 Zählern vor der Italienerin Noemi Batki und der russischen Titelverteidigerin Julia Koltunowa. Zuvor hatten bereits Patrick Hausding (Berlin) und Stephan Feck (Leipzig) im Synchron vom Drei-Meter-Brett Silber bejubelt.

Steuer weinte bei der Siegehrung vor Freude. „Das war immer mein größter Traum, oben zu stehen und die Hymne zu hören. Ich bin stolz auf mich“, sagte sie. „Ich muss erst einmal eine Nacht drüber schlafen, um das zu verarbeiten.“ Steuer profitierte von einem Patzer Koltunowas, die ihren letzten Sprung nicht sauber ins Wasser brachte. Die von Rückenproblemen geplagte Berlinerin Nora Subschinski wurde Vierte (320,20).

„Ich bin einfach nur glücklich, dass es nach meinem Patzer noch Silber geworden ist“, bekannte der Leipziger Feck nach dem Finale. Durch den Anlauffehler des 20-Jährigen im dritten Sprung gab das deutsche Duo die Führung aus der Hand, kämpfte sich aber bravourös zurück und ergatterte mit 427,95 Punkten den zweiten Platz hinter den ukrainischen Titelverteidigern Illja Kwascha/Olexej Prygorow, die auf 431,67 Zähler kamen. Dritte wurden die Russen Dimitri Sautin und Juri Kunakow (410,43).

Während Feck seine erste internationale Medaille bejubelte, durfte der Olympia-Zweite Hausding bereits sein zweites Silber in Empfang nehmen. Tags zuvor hatte er vom Ein-Meter-Brett Edelmetall geholt. „Wir haben außer dem Fehler einen starken Wettkampf abgeliefert und uns den Fehler selbst zuzuschreiben“, analysierte Hausding. Die bis dato souverän führenden Ukrainer, die das mit Abstand schwerste Gesamtprogramm und auch den schwierigsten Einzelsprung absolvierten, patzten beim letzten Sprung schwer und es wurde am Ende sogar noch einmal knapp. Doch die Punktrichter zeigten sich gnädig und gaben kaum Punktabzüge. „Ich denke, dass es nicht fair gewesen wäre, wenn sie Zweite geworden wären“, räumte Hausding ein.

Hausding springt nun im Einzel mit Sascha Klein (Aachen) vom Drei-Meter-Brett, sieht da aber nicht so gute Medaillenchancen. Im Synchron vom Turm will er jedoch mit Klein seinen Titel verteidigen. Ob er dann am Sonntag noch im Turm-Einzel startet, ließ er offen. Ursprünglich wollte Hausding als erster Springer überhaupt bei allen fünf EM-Entscheidungen starten.

Bronze-Medaille über 100 Meter Rücken

Jenny Mensing hat über 100 Meter Rücken überraschend Platz drei belegt. Die Wiesbadenerin lag am Donnerstag in 1:00,72 Minuten knapp eine Sekunde hinter Weltmeisterin Gemma Spofforth, die als Einzige unter der Minutengrenze blieb und in 59,80 Sekunden zu Gold schwamm. Den zweiten Platz sicherte sich ihre Teamkollegin Elizabeth Simmonds in 1:00,19 Minuten. Daniela Samulski aus Essen belegte in 1:01,11 Minuten Rang fünf.

Marco Koch ist hingegen deutlich an einer Medaille über 200 Meter Brust vorbeigeschwommen. Der 20-Jährige aus Darmstadt schlug am Donnerstag nach 2:12,14 Minuten als Siebter an. Im Halbfinale war er noch Zweitschnellster gewesen. Das Rennen gewann Weltmeister Daniel Gyurta aus Ungarn (2:08,95) vor dem Norweger Alexander Dale Oen und dem Franzosen Hugues Duboscq. (dpa)

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