zum Hauptinhalt
Maurer

© dpa

SCHWIMM-EM: Maurer verpasst nur ganz knapp Gold

Es ging um Zentimeter, es ging darum, wer zuerst die Hand aus dem Wasser gezogen und gegen die Plastikplane gedrückt hatte. Mit letzter Kraft zog sich Angela Maurer aus den Wellen des Plattensees und klatschte ihre Hand gegen die Zielplane.

Es ging um Zentimeter, es ging darum, wer zuerst die Hand aus dem Wasser gezogen und gegen die Plastikplane gedrückt hatte. Mit letzter Kraft zog sich Angela Maurer aus den Wellen des Plattensees und klatschte ihre Hand gegen die Zielplane. Sie war genau 0,1 Sekunden zu langsam. 0,1 Sekunden, die über Gold und Silber beim 25-Kilometer-Schwimmen entschieden, dem Abschlusswettbewerb der Freiwasser-Konkurrenz bei der Schwimm-EM in Budapest. Einen Wimpernschlag vor der 35-jährigen Maurer hatte die Ukrainerin Olga Beresnjewa angeschlagen. Das aufregende Ende eines atemberaubenden Schlussspurts der beiden.

Aber erst mal standen alle ratlos da. Die erschöpfte, schwer atmende Angela Maurer ebenso wie Olga Beresnjewa. Und alle anderen am Ufer wussten auch nicht Bescheid, weder die Funktionäre noch die Trainer und anderen Betreuer. Wer hatte gewonnen? Niemand konnte es per Augenschein sagen. Und dann gab es auch noch kurz Diskussionen, ob die Ukrainerin überhaupt regelgerecht ins Ziel gekommen war. Es gab nämlich auch Leute, die den Eindruck hatten, dass sie nicht richtig die Zielplane abgeklatscht hatte. Doch die Juroren stellten schnell fest: alles regelgerecht. Nur die Frage, wer denn nun gewonnen hatte, die war so schnell nicht zu klären.

Erst das Zielfoto gab die Antwort, nach mehreren Minuten Wartezeit. Gold für die Ukrainerin, Silber für die Frau aus Mainz, die bereits über zehn Kilometer Bronze gewonnen hatte. „Ich habe ein gutes Rennen geschwommen. Eigentlich dachte ich, dass es reicht, aber sie hatte den besseren Anschlag“, sagte Maurer.

Eigentlich fast unglaublich. Da hatten die Frauen mehr als fünf Stunden gegen die Wellen gekämpft, sie hatten sich wie üblich auch körperlich hart beharkt, und dann hatte es gleichwohl den knappsten Ausgang eines Wettkampfs gegeben, den Angela Maurer in ihrer langen Karriere jemals erlebt hatte.

Nach dieser Bilanz steht für die 35-Jährige fest, dass sie auch bei den Olympischen Spielen 2012 in London an den Start gehen möchte. „Vielleicht kann ich dann die Jüngeren noch ärgern“, sagte sie. Tsp

Zur Startseite