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Sport: Schwimm-Weltmeisterschaften 2001: Vierköpfige Hoffnungen

Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen soll dem Tief von Sydney das Zwischenhoch von Fukuoka folgen. Die Weltmeisterschaften 2001 in Japan, die heute beginnen, werden maßgeblich über die Zukunft des deutschen Schwimmsports und des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) entscheiden.

Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen soll dem Tief von Sydney das Zwischenhoch von Fukuoka folgen. Die Weltmeisterschaften 2001 in Japan, die heute beginnen, werden maßgeblich über die Zukunft des deutschen Schwimmsports und des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) entscheiden. "Der Imageschaden von Sydney war schlimmer als die nicht erfüllten sportlichen Hoffnungen", sagt DSV-Sportdirektor und Cheftrainer Ralf Beckmann, der trotzdem unbeirrt dem Prinzip Hoffnung vertraut: "Die Weltspitze bleibt unser Fixpunkt, daran gibt es keine Zweifel."

Beckmann setzt in Fukuoka trotz der enttäuschenden Leistungen bei der Qualifikation in Braunschweig auf die Staffeln: "Natürlich waren die Zeiten von Braunschweig bei den Männern nicht überzeugend, aber die Trainingslager haben uns nach vorne gebracht. Ich gehe von erheblichen Steigerungen aus."

Die werden auch notwendig sein, um die Bilanz der WM von Perth zu übertreffen. Dort belegte der DSV mit einer Goldmedaille, sieben Silber- und sechs Bronzemedaillen 1998 Rang sieben der Nationenwertung. Die einzige Goldmedaille gewannen Dagmar Hase, Franziska van Almsick, Sylvia Szalai und Kerstin Kielgaß über 4 x 200 m Freistil. In Fukuoka ist nur noch Szalai dabei.

An der Spitze des mit 27 Aktiven kleinsten DSV-Aufgebots seit den Weltmeisterschaften 1982 in Guayaquil ist Sandra Völker aus Hamburg die neue Aktivensprecherin des Verbandes und Medaillenbank für Fukuoka. Senior der Mannschaft ist der Berliner Sven Lodziewski. Der Arzt, der sich selbst als "ambitionierten Hobbyschwimmer" bezeichnet und früher als einer der großen DDR-Vorzeigeathleten erbitterter Widersacher von Michael Groß war, hatte als 36-Jähriger mit Platz vier über 100 m Freistil in Braunschweig den Jüngeren eine schallende Ohrfeige versetzt: "Ich weiß nur, dass die Jungs irgendwas falsch machen, sonst müssten sie eigentlich schneller sein", sagte er.

Antje Buschschulte, das größte Talent des deutschen Schwimmsports, hofft in Fukuoka auf bessere Zeiten. "Sie hat nichts von ihrem Können eingebüßt, die Trainingsleistungen entsprechen denen vor der Olympiaqualifikation 2000 in Berlin", sagt ihr neuer Trainer Henning Lambertz. Damals gewann Buschschulte drei Meistertitel und galt als große Olympia-Hoffnung, die allerdings schnell verpuffte. "Das war eine schwere Zeit, aber die ist vorbei", sagt Antje Buschschulte.

Für ihren Trainer ist die WM nur eine weitere Zwischenstation: "Unsere ganze Konzentration gilt dem langfristigen Aufbau für die Olympischen Spiele 2004 in Athen. In Griechenland soll Antje endlich ihr ganzes Potenzial abrufen können." In Wuppertal trainiert die Rücken- und Freistil-Spezialistin seit Januar mit Schmetterling-Spezialist Thomas Rupprath. Der plant in Fukuoka vier Einzelstarts - über seine drei Meisterstrecken 50, 100 und 200 m Schmetterling sowie über 50 m Rücken. Das härteste Programm aller deutschen Teilnehmer absolviert jedoch Vierfach-Starterin Peggy Büchse aus Rostock. Die Powerfrau des deutschen Schwimmsports hat schon die Langstrecken über fünf und zehn Kilometer hinter sich, wenn sie neben Hannah Stockbauer über 800 und 1500 m Freistil in den Kampf um die Medaillen eingreifen will.

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