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Sport: Schwimmmen: Sechs heiße Stunden: Angela Maurer schwimmt über 25 km auf den dritten Platz

Deutschlands Langstrecken-Schwimmerinnen sind eine Klasse für sich. Nach Gold und Silber für Peggy Büchse eroberte Angela Maurer aus Wiesbaden zum Abschluss in Fukuoka Bronze über 25 km.

Deutschlands Langstrecken-Schwimmerinnen sind eine Klasse für sich. Nach Gold und Silber für Peggy Büchse eroberte Angela Maurer aus Wiesbaden zum Abschluss in Fukuoka Bronze über 25 km. Jetzt sind die Becken-Schwimmer dran. "Es war furchtbar", sagte Angela Maurer, als sie nach 6:06:19 Stunden wieder an Land war, "ich habe vom ersten bis zum letzten Meter gekämpft." Die Italienerin Viola Valli feierte in 5:56:51 Stunden wie schon über 5 km einen überlegenen Sieg vor der niederländischen Titelverteidigerin Edith van Dijk. Britta Kamrau aus Rostock musste sich trotz überzeugender Leistung mit dem vierten Platz begnügen. Christof Wandratsch (Burghausen) wurde bei den Männern guter Siebter. Weltmeister wurde in 5:25:31 Stunden der Russe Juri Kudinow.

Angela Maurer war fix und fertig. Sie brauchte Minuten, um überhaupt ein Wort herauszubringen. Das Gesicht starr vor Anstrengung, fast nicht mehr in der Lage, Flüssigkeit aufzunehmen. "Ich hatte mir fest vorgenommen zu kämpfen, die erste Hälfte des Rennens war tierisch. Aber auf dem Rückweg habe ich an Bronze geglaubt, die Medaille wollte ich mir nicht mehr nehmen lassen. Das Wasser war brutal heiß. Für Britta tut es mir Leid, ein vierter Platz ist nicht dasselbe wie Bronze." Zwischendurch hatte sie kurz ans Aufgeben gedacht: "Ich musste mehr Flüssigkeit aufnehmen, aber ich konnte einfach nicht. Deshalb bin ich auch vollkommen fertig." Über 5 km hatte sie Bronze nur um zwei Sekunden verpasst. Christa Thiel, die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes war begeistert: "Klasse, Angela, toll, super."

Britta Kamrau konnte sich über Platz vier nicht richtig freuen. Im Gegenteil, nach ihrer Niederlage im deutschen Drama um Bronze musste sie minutenlang von Peggy Büchse getröstet werden. Vierter Platz bei einer Weltmeisterschaft, bei fast 27 Grad Wassertemperatur und tropischer Hitze, nach fast unerträglichen Anstrengungen haarscharf an Bronze vorbei - das war zu viel.

Die Jura-Studentin aus Rostock rang sichtlich um Fassung: "Natürlich ist ein vierter Platz bei einer Weltmeisterschaft eine riesige Sache, aber eine Medaille ist eben doch etwas ganz anderes." Bei Kilometer 16 hatte sie den Anschluss an die Spitzengruppe verloren. "Ich bin einfach nicht mehr herangekommen." Aber die 22-Jährige hat noch viel vor. "Ich bin ja noch jung." Von Fukuoka fliegt sie direkt zum Weltcup nach Kanada. "So geht das noch bis September", sagte Britta Kamrau.

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