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Bis hierhin und nicht weiter. Deutschlands Handballerinnen um Anna Loerper (am Ball) verabschiedeten sich im Viertelfinale. Dänemark war in der Schlussphase einfach cleverer. Foto: dpa

© dpa

Sport: Sechs aus sieben

28:31 gegen Dänemark - Deutschlands Handballerinnen scheiden bei der WM im Viertelfinale aus.

Novi Sad - Wenn sie doch nur alle so ruhig geblieben wären wie Heine Jensen. Der Handball-Bundestrainer der deutschen Frauen hatte bei seiner Auszeit acht Minuten vor dem Ende so besonnen auf seine Mannschaft eingeredet als handele es sich an diesem Mittwochabend um irgendein ein x-beliebiges Testspiel – und nicht um ein Viertelfinale bei einer Weltmeisterschaft. Allerdings sah es da auch noch gut aus für die deutschen Frauen, sie führten 26:24. In der Schlussphase unterliefen ihnen jedoch zu viele einfache Fehler, die nicht selten auf den Faktor Nervosität zurückzuführen waren. Und so musste sich die mit sechs Siegen ins Turnier gestartete Auswahl des Deutschen Handball-Bunds (DHB) dem Team geschlagen geben, das im Achtelfinale bereits Europameister Montenegro eliminiert hatte: 28:31 (17:17) hieß es am Ende gegen clevere Däninnen.

So groß die Enttäuschung nach dem Viertelfinal-Aus und der damit verpassten Chance auf eine Medaille auch war, so positiv fiel das Fazit vom neuen DHB-Präsident Bernhard Bauer aus, der für das Spiel nach Serbien geflogen war. „Die Mannschaft ist zwar schwer ins Spiel gekommen, hat sich aber bravourös zurückgekämpft. Hut ab vor dieser Leistung“, sagte Bauer, „auch wenn es schade ist, dass die Mannschaft mit nur einer einzigen Turnierniederlage ausscheidet“. Bereits am Donnerstag reisten Jensen und Anhang heim, während Dänemark nun im Halbfinale auf Brasilien trifft.

Der Olympia-Gastgeber hatte ebenso wie die anderen beiden Halbfinalisten Polen und Serbien für große Überraschungen gesorgt. Der EM-Fünfte bezwang in Belgrad Ungarn mit 33:31 (29:29, 26:26, 12:11) nach zwei Verlängerungen und ist zehn Jahre nach Südkorea das zweite nicht-europäische Team in einem WM-Halbfinale. Zuvor hatte Polen in Novi Sad mit 22:21 (11:8) den WM-Zweiten Frankreich ausgeschaltet und erstmals ein WM-Halbfinale erreicht, in dem es nun am Freitag auf Serbien trifft. Der Gastgeber bezwang vor der Weltrekord-Kulisse von 15 923 Zuschauern Titelverteidiger Norwegen mit 28:25 (16:15). Der alte Bestwert lag bei 13 400 Zuschauern vom EM-Halbfinale Serbien gegen Montenegro im Vorjahr.

Die deutschen Handball-Frauen starteten zunächst hochmotiviert, aber einmal mehr sehr unglücklich ins Spiel. Zum einen lief der Spielaufbau zunächst unpräzise und nervös. Zum anderen schaffte es das DHB-Team, bis zur Mitte der ersten Halbzeit sieben Mal Latte oder Pfosten zu treffen. Dies ermöglichte den Däninnen die Umsetzung ihrer größten Stärke: das Konterspiel. Über die Stationen 0:3 (4.), 3:6 (9.) und 7:11 (18.) lief Jensens Team hinterher. Nach einer Auszeit holten die Deutschen aber Tor um Tor auf – Halbzeit: 17:17.

Nach der Pause markierte Rückraumspielerin Müller beim 18:17 (32.) die erste Führung. Bis in die Schlussphase hinein waren sich beide Teams ebenbürtig. In den letzten fünf Minuten gelang dem DHB-Team aber nur ein Tor. Tsp/dpa

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