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Sport: Sein bestes Tennis

Nicolas Kiefer freut sich nach einer Final-Niederlage

Memphis (Tsp). Vor einer Woche hatte Nicolas Kiefer schon einmal gegen Joachim Johansson verloren. Über die Erstrundenniederlage gegen den Schweden in San José hatte sich Kiefer noch richtig geärgert, es war die vierte hintereinander im Jahr 2004. Diesmal hielt sich die Enttäuschung bei dem deutschen Tennisprofi in Grenzen, schließlich standen sich die beiden Freunde beim ATPTurnier in Memphis im Finale gegenüber. „Deshalb bin ich nicht ganz so traurig, dass ich verloren habe“, sagte Kiefer. „Ich habe eine Woche lang mein bestes Tennis seit Monaten gespielt.“

Trotz der 6:7, 3:6-Niederlage nach einem spannenden Match verbesserte sich Kiefer auf Position 23 der Weltrangliste und ist damit bester Deutscher vor Rainer Schüttler auf Platz 67. „Endlich stand der wirkliche Nicolas Kiefer wieder auf dem Platz. Das lässt die Niederlage verschmerzen“, sagte der 26-Jährige, nachdem er Johansson zu dessen erstem Turniersieg gratuliert hatte. „Komm, lass uns ein schönes Match spielen und Spaß haben“, hatte der 21-jährige Johansson vor dem Spiel zu Kiefer gesagt. So unbekümmert, wie der Schwede dem Finale entgegensah, spielte er auch. Sein knallharter Aufschlag und die brachialen Vorhandschläge rissen die 5000 Zuschauer immer wieder zu Begeisterungsstürmen hin.

Johanssons jüngste Erfolge – er gehörte auch zum schwedischen Team, das Titelverteidiger Australien im Daviscup ausschaltete – kommen für Kiefers Trainer Thomas Hogstedt nicht überraschend. Hogstedt, der seit Oktober 2003 mit Kiefer zusammenarbeitet, brachte einst dem Teenager Johansson das Tennisspielen bei. „Ich bereue, dass ich Joachim so gut ausgebildet habe“, sagte Hogstedt ironisch über den Erfolg seines ehemaligen Schützlings. Der Coach vermisste bei dem unterlegenen Kiefer die Aggressivität im Offensivspiel. Aber: „Keine Bange. Nicolas ist auf dem besten Weg, auch das noch hinzubekommen.“

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