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SEITEN Wechsel: Gedopter Märtyrer

Tom-Simpson-Biografie zum 40. Todestag

Die wichtigsten Teile der Ausrüstung lässt man heute als Opfergabe zurück. Dutzende Trinkflaschen und Fahrradschläuche von radsportbegeisterten Pilgern türmen sich am Gedenkstein für Tom Simpson am Mont Ventoux. Hier ist der Engländer heute vor 40 Jahren vom Rad gefallen, hat sich wieder draufheben lassen, ist nach quälenden Schlangenlinien erneut umgefallen und dann an Herzversagen gestorben. „Setz mich wieder aufs Rad“ – das sollen seine vorletzten Worte gewesen sein. Simpson ist nur einer aus der langen Reihe der Toten des Radsports, aber er ist der spektakulärste.

Obwohl er vollgepumpt mit Dopingmitteln war, die er stets in einem Extra-Koffer mit sich führte, ist er ein Märtyrer für viele, die sich gerne die Berge hinaufquälen. Warum? Die verdienstvolle Spurensuche des Journalisten William Fotheringham bei der Witwe, alten Gefährten und treuen Verehrern erzählt die Geschichte eines überall beliebten Profis, der wusste, was er tat: alles für seinen Beruf und den Sieg. Seine Biografie ist eine intensive Erzählung über die Sechzigerjahre, den Radsport und einen Menschen, der stellvertretend fürs Publikum alles gegeben hat: Sein Leben. „Los, Los, Los“ waren seine letzten Worte. Mathias Klappenbach







— William Fotheringham:
Put me back on my bike. Die Tom-

Simpson-Biografie. Covadonga Verlag, 286 Seiten, 19,80 Euro.

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