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Joseph Blatter ist der integere Hüter des Weltfußballs - im Film.

© AFP

Sepp Blatter als Heilsbringer: Fifa-Film "United Passions" floppt in den USA

Die Fifa macht sich lächerlich - mit einem vom Fußball-Weltverband finanzierten Film, der vor allem vom scheidenden Präsident Joseph Blatter ein ziemlich beschönigendes Bild zeichnet. In den USA legte der Film einen nahezu beispiellosen Fehlstart hin.

Fifa-Präsident Sepp Blatter widerfuhr in den vergangenen Jahren und besonders in den vergangenen Wochen viel Unrecht. Als machtsüchtiger Patron wurde er diskreditiert. Dass Blatter für den Fußball aber nur das Beste will, soll einem der Fifa-finanzierte Film „United Passions" Glauben machen. „Einige von euch könnten denken, jetzt sei die Gelegenheit für lukrative Deals mit gewissen Lobbyisten“, herrscht er darin die Fifa-Vorständler an. „Schminkt euch das ab. Der geringste Verstoß gegen die Ethikregeln wird schwer bestraft werden … Ich warne euch – euch alle!"

Joseph Blatter, der Bewahrer einer ethisch-integeren Fußballfamilie. So sieht sich der Mann. Dass „United Passions“ wenige Wochen nach dem Skandal um festgenommene Fifa-Vorstandsmitglieder in Zürich in den USA angelaufen ist, sorgte dort für viel Heiterkeit. Der Film, dessen Produktion die Fifa mit rund 20 Millionen finanzierte, lässt Blatter, lässt die Fifa in einem guten Licht dastehen.    

Der Streifen ist besetzt mit gestrauchelten Hollywoodgrößen wie Tim Roth oder Gerard Depardieu und legte einen nahezu beispiellos miesen Start hin. Die erste Vorführung von "United Passions" in Los Angeles zum Beispiel lockte laut der Nachrichtenagentur Reuters gerade einmal zwei Zuschauer an.

Da „United Passions“ nicht im Genre Komödie angelegt ist, fielen die Kritiken katastrophal aus. Blatter-Darsteller Roth ist der Film inzwischen derart peinlich, dass er sich vor wenigen Wochen dafür entschuldigte. Würde sein Vater den Film sehen, würde dieser im Grab rotieren, sagte Roth. „Aber was soll's?! Der Film hat mir finanziell aus einem Loch herausgeholfen.“

Derweil riet der frühere Fifa-Reformer Mark Pieth in einem Interview in der "Neuen Zürcher Zeitung" Joseph Blatter Blatter zum sofortigen Rücktritt. „Normalerweise sind in seiner Position die Schachteln bereits gepackt und die Schlüssel am nächsten Tag abgegeben. Eigentlich muss er gehen. Alles andere geht nicht“, sagte Pieth.

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