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Sport: Sichere Hand

Glagow schießt ruhig und gewinnt beim Biathlon-Weltcup

Osrblie (dpa). Am eigenen Anspruch gemessen zu lange haben die deutschen Biathleten warten müssen, jetzt hat Martina Glagow sie erlöst. Die 24Jährige aus Mittenwald gewann im slowakischen Osrblie das Weltcuprennen über 15 Kilometer. Die deutschen Herren schafften über 20 km mit dem zweiten Platz durch Ricco Groß (Ruhpolding) und Rang drei durch den Oberhofer Peter Sendel hinter dem ebenfalls fehlerfrei schießenden Tagessieger Raphael Poiree (Frankreich) ebenfalls Podestplätze.

Bei idealen Bedingungen traf Martina Glagow alle 20 Scheiben und hatte im Ziel 9,3 Sekunden Vorsprung vor der im Weltcup weiterhin führenden Liv Grete Poiree (Norwegen/2 Strafrunden). Platz drei ging an die Russin Olga Pylewa. Die Weltcup-Titelverteidigerin reagierte gewohnt gelassen auf den fünften Sieg ihrer Laufbahn. „Es war heute ein fast perfektes Rennen. Dass ich beim Laufen unterwegs so gut war, hat mich echt gewundert, denn so gut hatte ich mich nicht gefühlt. Vor allem auf den Flachstücken gings schwer“, sagte sie. Am Schießstand habe sie sich bewusst Zeit gelassen und langsamer als üblich geschossen. „Über die Null beim Schießen, die ich unbedingt wollte, freue ich mich am meisten. Mein Rezept ist aufgegangen. Eine Minute pro Fehler ist eben ein Haufen Zeug“, fügte die nur 1,58 m große Biathletin hinzu, die nach dem Erfolg im Weltcup auf Rang drei vorrückte. Bundestrainer Uwe Müßiggang gab zu, dass ihm mit dem Sieg ein Stein vom Herzen gefallen sei. „Jetzt hören endlich die dauernden Fragen danach auf.“ Recht zufrieden war er auch mit den Leistungen von Kati Wilhelm (Zella-Mehlis/7.), Katja Beer (Altenberg/14.) und Uschi Disl (Moosham/16.).

„Auch wenn der eine oder andere Schießfehler bei ihnen nicht hätte sein müssen. Doch ist beispielsweise Uschi nahe an ihre Trainingsleistungen herangekommen“, bewertete Müßiggang. Uschi Disl war erneut Laufschnellste – knapp vor Liv Grete Poiree und Katrin Apel (Frankenhain/19.). Dagegen bewertete Kati Wilhelm ihr Laufen skeptisch. „Der siebente Platz war mein mit Abstand bestes Ergebnis auf der langen Strecke, doch speziell bei den Anstiegen geht es noch zäh“, erklärte die Thüringerin. Ein Grund könnte die noch fehlende Spritzigkeit sein. Sie hält es aber auch für möglich, dass sie nicht den idealen Ski gefunden hat.

Auch Männerchef Frank Ullrich konnte erstmals in diesem Winter nach einem Einzelrennen richtig jubeln, denn auch Sven Fischer (Oberhof) kam unter die ersten zehn. „Heute haben die Männer gezeigt, wozu sie in der Lage sind. Und damit sind sie nicht am Ende ihrer Möglichkeiten. Da ist mehr drin“, lobte der Bundestrainer. Weltmeister Ricco Groß und Peter Sendel, die Staffel-Olympiasieger, schafften im 20-km-Lauf unter 110 Teilnehmern die beiden ersten Podestplätze überhaupt für die Herrenauswahl in einem Einzelrennen der neuen Saison.

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