zum Hauptinhalt
Allein auf weiter Flur. Weltmeister Sebastian Vettel war der Konkurrenz auch diesmal meilenweit voraus.

© AFP

Update

Siebter Sieg in Folge: Sebastian Vettel gewinnt auch in Abu Dhabi

Der Weltmeister lässt nicht locker: Sebastian Vettel siegt auch in Abu Dhabi und damit bereits zum siebten Mal hintereinander. Das hat vor ihm nur ein anderer Fahrer jemals in der Formel 1 geschafft.

Nach der Zieldurchfahrt knallte es laut. Ein großes Feuerwerk erleuchtete den Himmel über dem Yas Marina Circuit, es war ein Spektakel zu Ehren von Sebastian Vettel, der in den 55 Runden zuvor sein eigenes Feuerwerk abgebrannt hatte. „Eine wirklich weltmeisterliche Fahrt“, so gratulierte der Red-Bull-Teamchef Christian Horner seinem viermaligen Weltmeister, als der gerade den elften Saisonsieg errungen hatte. Auf der Strecke, auf der er 2010 seinen ersten WM-Titel gefeiert hatte, legte der alte und neue Champion dabei wieder einmal Welten zwischen sich und die Konkurrenz. Und zeigte auch, dass er seinen eigenen Kopf hat: Obwohl er letzte Woche bei seiner Titelfahrt in Indien mit 25 000 Euro Strafe für eine solche Aktion bedacht wurde, fabrizierte Vettel nach dem Rennen auch in Abu Dhabi wieder Donuts und drehte mit qualmenden Hinterreifen Kreise auf dem Asphalt. Es gab ja auch etwas zu feiern: die Tatsache, dass er mit sieben Siegen in Folge den Rekord von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004 eingestellt hatte. Das berührte Vettel nachher sichtlich. „Erzählt mir nicht immer solche Dinge, das bringt mich ganz aus dem Konzept, da weiß ich gar nicht, was ich sagen soll“, sagte er ergriffen. „Als kleines Kind habe ich die Formel 1 geschaut und Michael bewundert – das ist ein sehr spezielles Gefühl. An solchen Zahlen wird einem dann doch ein kleines bisschen bewusst, was das alles bedeutet.“

Dass der Heppenheimer durch einen kleinen Fehler in der Qualifikation die Poleposition an seinen Teamkollegen Mark Webber verloren hatte, spielte schon direkt nach dem Start keine Rolle mehr. Denn der Australier kam wie üblich schlecht weg und fiel sogar noch hinter Nico Rosberg auf Platz drei zurück, während sich Vettel sofort in Führung setzte.

Bis zu seinem ersten Boxenstopp hatte der Deutsche bereits einen Vorsprung von weit über 20 Sekunden herausgefahren, kam so auch als Erster wieder auf die Strecke zurück – und fuhr dann mit den frischen Reifen erst einmal zwei Sekunden schneller als der Rest der Welt. So schnell, dass er von seiner Box mehrmals zum Langsamerfahren ermahnt wurde. Doch das hinderte Vettel nicht daran, weiterhin eine halbe Sekunde pro Runde schneller als gewünscht unterwegs zu sein. Nach 30 von 55 Runden führte er mit über einer halben Minute Vorsprung vor seinem Teamkollegen Webber und Rosberg, so blieb es dann auch bis ins Ziel, nachdem man Vettel immer wieder warnte, bloß nicht zu schnell zu fahren, bloß nichts zu riskieren. „Das Auto war heute aber auch absolut traumhaft. Ich hab’s richtig fliegen lassen können und gleich am Anfang einen großen Abstand rausgefahren.“

Direkt hinter dem Red-Bull-Duo kam Nico Rosberg ins Ziel. Der Deutsche hatte seinen Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton wieder einmal deutlich im Griff und stand zum zweiten Mal hintereinander auf dem Podest. „Ziel war es, die Besten des Rests hinter den Red Bulls zu werden, das hat super geklappt“, sagte Rosberg. „Wenn alles perfekt gelaufen wäre, wäre sogar Platz zwei drin gewesen, aber Mark hat mich dann halt doch wieder geschnappt.“

Weniger zufrieden war Nico Hülkenberg. Der Sauber-Pilot hatte in der Qualifikation erneut mit einer Glanzleistung auf sich aufmerksam gemacht, doch eine Boxendurchfahrtsstrafe brachte ihn um alle Chancen auf Punkte. Beim zweiten Stopp hatte ihn das Team sehr knapp vor Sergio Perez im McLaren wieder auf die Strecke geschickt, zu knapp nach Ansicht der Sportkommissare. „Das war sehr eng, wirklich an der Grenze“, meinte Sauber-Chefingenieur Tom McCullough. „Das ist natürlich sehr schade, es hat uns sichere Punkte gekostet. Zumindest ein achter oder neunter Platz wäre bestimmt drin gewesen.“ So kam Hülkenberg nur als 14. ins Ziel.

Adrian Sutil, der das ganze Wochenende über große Probleme mit den Bremsen seines Force India geklagt hatte, versuchte es wie schon zuletzt in Indien mit einer Ein-Stopp-Strategie. Und wurde am Ende zumindest mit einem Punkt für Platz zehn belohnt. „Nach allem, was an diesem Wochenende passiert ist, muss ich damit wirklich zufrieden sein“, sagte der Gräfelfinger. „Beinahe wäre es ja sogar noch Platz neun geworden, aber dann hat mich Perez in der letzten Runde doch noch gekriegt.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false