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Sport: Sieg für die Freundschaft WM-Qualifikationsspiele

im Zeichen der Politik

Berlin - Der Politiker winkte von der Ehrentribüne ins Publikum, die Fans antworteten mit Pfiffen. Was wie eine normale Szene bei einem Qualifikationsspiel zur Fußball-WM 2010 wirkte, war eine außergewöhnliches Ereignis für das Verhältnis zweier verfeindeter Völker. Der Präsident der Türkei Abdullah Gül sah gestern in Eriwan einen 2:0-Sieg seiner Mannschaft in Armenien. Beide Länder pflegen keine diplomatischen Beziehungen, weil die Türkei die Massaker an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich nicht als Völkermord anerkennen will. Gül – der erste türkische Präsident überhaupt, der Armenien besucht hat – sprach nach dem Spiel von einem „wichtigen Tag für die Freundschaft“. Zwar begleiteten Schmährufe und Pfiffe das türkische Team, doch insgesamt blieb es friedlich in Eriwan. Die Tore in diesem historischen Spiel erzielten Tuncay und Semih.

Ebenfalls politisch aufgeladen war ein Qualifikationsspiel, das gestern in Mainz stattfand. Hier gewannen die jetzt von Giovanni Trapattoni trainierten Iren 2:1 gegen Georgien. Das Spiel war wegen des russisch-georgischen Militärkonflikts von Tiflis nach Deutschland verlegt worden. Den Auftakterfolg für Trapattoni in der Qualifikationsgruppe, in der auch Weltmeister Italien spielt, besiegelten Kevin Doyle und Glenn Whelan. Der Anschlusstreffer für Georgien durch den Schalker Lewan Kenia kam zu spät. Zu politischen Kundgebungen kam es während des Spiels nach Agenturangaben nicht.

Nicht gut verlief dagegen das Trainerdebüt von Berti Vogts als Nationalcoach Aserbaidschans. Er startete in Cardiff mit einer 0:1-Niederlage gegen Wales in die WM-Qualifikation. Ebenso überraschend verlor Schottland sein Auftaktspiel 0:1 in Mazedonien. Tsp/AFP/dpa

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