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Sport: Sieg im Städtevergleich

Auch im Eishockey gewinnt Berlin gegen Hamburg – 3:2 für die Eisbären

Berlin - Auf den ersten Blick war die Wahl des Domizils, welches die Hamburg Freezers in Berlin zur Übernachtung ausgesucht hatten, nicht glücklich. Das Personal des Teams aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zog am Samstag genau in das Berliner Hotel ein, aus dem die Fußballprofis des Hamburger SV am gleichen Tag ausgezogen waren. Für den HSV gab es am Samstag eine 1:4-Niederlage bei Hertha BSC und der gestrige Teil des sportlichen Berlin-Hamburger Städtevergleichs ging wieder zugunsten Berlins aus. Gleiches Hotel wie der HSV, ähnlich betrübliches Ergebnis für die Freezers. Denn die Eisbären siegten in einer abwechslungsreichen Begegnung im Sportforum 3:2 (1:0, 0:1, 2:1).

Für eine kleine Überraschung im Vorfeld des Spieles hatte Pierre Pagé gesorgt, indem der Berliner Trainer Oliver Jonas und nicht Olaf Kölzig als Torwart nominierte. Dies passte nicht so ganz zur Aussage von Pagé, dass Kölzig, der erst drei Einsätze für die Eisbären hinter sich hat, noch viel Spielpraxis brauche, um vor den Play-offs eine ordentliche Form zu bekommen. Wie dem auch sei, Jonas nutzte gestern seine Chance und lieferte ein sehr gutes Spiel ab.

Gleiches ließ sich den Vorderleuten von Jonas vor allem im ersten Drittel attestieren. Da hatten die undiszipliniert agierenden Hamburger kaum eine Torchance, die Berliner dafür eine ganze Menge. Was ihnen aber gegen den neuen Hamburger Torwart Jean-Sebastien Giguere – wie Kölzig sonst in der nordamerikanischen Profiliga NHL aktiv – nichts nützte. Der von den Anaheim Mighty Ducks gekommene Keeper zeigte eine gute Vorstellung und leistete sich nur einen Lapsus, als er nach 13 Minuten einen eher harmlosen Schuss von Sven Felski durchrutschen ließ.

Das Führungstor der Berliner war trotzdem verdient, verfehlte beim Gegner aber seine Wirkung. Im zweiten Drittel schöpften die ersatzgeschwächten Hamburger, die ohne ihren Topscorer Craig Johnson auskommen mussten, Mut. Das wurde dann nach einer schönen Einzelleistung ihres agilen Stürmers Brandon Reid auch mit dem Ausgleich belohnt: Martin Walter hatte den Puck nach Vorlage von Reid ins Berliner Tor befördert. Und das letzte Drittel schließlich konnte für die Freezers nicht besser beginnen. Nur 14 Sekunden waren wieder gespielt, da landete der Puck ein weiteres Mal im Tor von Jonas. Brad Purdie hatte zum 2:1 für Hamburg getroffen.

Danach gewannen dann die vielen Hamburger Fans unter den 5000 Zuschauern im ausverkauften Sportforum akustisches Übergewicht. Allerdings nur bis zur 47. Spielminute. Da schloss Micki Dupont endlich einmal eines der vielen Berliner Überzahlspiele mit einem sehenswerten Treffer ab. Vier Minuten vor dem Ende kamen die Berliner dann zum verdienten Siegtreffer durch Kelly Fairchild. Der hatte in sehenswerter Manier laut Pierre Pagé ein „großes Tor“ erzielt.

Ein mühevoll erkämpfter Sieg war mit Fairchilds Aktion für die nicht immer überzeugenden Berliner perfekt. „Wir spielen zurzeit nur ein oder zwei Drittel gut“, sagte Pagé. „Das reicht noch nicht für die Play-offs.“ Es reichte aber gestern, um Hamburg zu bezwingen und deren Trainer Dave King sagen zu lassen, dass er sei „sehr zufrieden“ mit seiner Mannschaft sei – obwohl er nicht zufrieden aussah. Einziger Trost war für King gestern, dass für die Hamburger nach dem Spiel bei den Eisbären vor dem Spiel gegen die Eisbären ist. Denn bereits am Dienstag müssen die Eisbären zum Nachholspiel in Hamburg antreten. Dann soll übrigens laut Pagé wieder Olaf Kölzig im Tor stehen.

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