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Sport: Sieg mit Schwächen

Die Eisbären überzeugen nicht – und bezwingen Hamburg trotzdem 4:1

Von Til Knipper

Berlin – Mehr Konstanz hatte Eisbären-Trainer Pierre Pagé vor dem Heimspiel gegen die Hamburg Freezers von seiner Mannschaft gefordert. Er erhob die Konstanz sogar in den Rang einer Tugend. Mit der Umsetzung seiner Forderung konnte er trotz des 4:1-Sieges (2:0,1:1,1:0) gegen die Hamburg Freezers am Freitag nicht zufrieden sein. Seine Mannschaft zeigte vor allem im ersten Drittel im Spielaufbau ungewohnte Schwächen.

Schlechte Pässe und Konzentrationsmängel führten immer wieder zu unnötigen Scheibenverlusten. Vielleicht hätte ein frühes Tor in der vierten Minute nach einem Schuss von André Rankel für etwas mehr Ruhe beim Deutschen Meister gesorgt. Aber Schiedsrichter Martin Reichert entschied nach minutenlangem Studium des Videobeweises, dass die Scheibe vom Pfosten nicht hinter die Linie geprallt war. So mussten die 4695 Zuschauer bis zur zehnten Minute warten, als Deron Quint die zweite Überzahlsituation der Berliner zur Führung gegen die noch schwächeren Freezers nutzte. Chris Heid erhöhte mit seinem ersten Tor in der Deutschen-Eishockey-Liga auf 2:0. Die Hamburger, die nun zum sechsten Mal hintereinander verloren haben, kamen nur bei eigener Überzahl oder nach Fehlern der Berliner zu Chancen.

Ihre beste Phase hatten die Eisbären nach dem 3:1 durch André Rankel, als Mark Beaufait und Steve Walker das Spiel vorzeitig hätten entscheiden müssen. Der Hamburger Brad Smyth hatte zwischenzeitlich den Anschluss zum 2:1 in Unterzahl erzielt (22.). So aber mussten die Eisbären bei einer 3:4-Unterzahl acht Minuten vor dem Ende noch einmal zittern. Die Hamburger nahmen Torwart Boris Rousson vom Eis, kamen aber zu keinen weiteren Chancen. In der letzten Minute entschied der Schiedsrichter auf ein technisches Tor für Berlin, weil ein Hamburger Patrick Jarrett, der alleine auf das verwaiste Tor zufuhr, kurz vor der Linie von den Beinen geholt hatte.

Eisbären-Neuzugang Jeff Jillson musste den Sieg von der Tribüne aus verfolgen. Ihm fehlt die Freigabe des amerikanischen Verbands, so dass er auch am Sonntag gegen die Kölner Haie (14.30 Uhr, Sportforum Hohenschönhausen) noch nicht spielen kann. Vielleicht kann ja der amerikanische Verteidiger den Eisbären zu der vom Trainer geforderten Konstanz verhelfen.

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