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Geht doch! Iker Romero brillierte beim Berliner Sieg über Flensburg. Foto: dapd

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Sport: Siegertypenmannschaft

Die Füchse finden dank Silvio Heinevetter und Iker Romero zurück zur alten Souveränität

Berlin - Da war es wieder, jenes verschmitzte Lächeln des Siegers. Zuletzt, nach den knappen Niederlagen gegen Madrid und Kiel, war es Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson etwas abhanden gekommen. Doch der 33:30-Erfolg gegen die SG Flensburg-Handewitt, gegen die sein Team in der Schmeling-Halle zuvor noch nie gewonnen hatte, brachte die Berliner zurück in die Erfolgsspur und verhinderte zugleich einen Absturz aus der Bundesliga-Spitzengruppe.

„Für uns hat die Bundesliga absolute Priorität“, sagte Bob Hanning, obwohl sich die Füchse derzeit in der Champions-League-Gruppenphase auf Achtelfinalkurs befinden. „Wenn wir im nächsten Jahr wieder international spielen wollen – und das ist unser festes Ziel –, müssen wir Gegner wie Flensburg schlagen“, sagte der Füchse-Manager. Schließlich seien die mit dem Erfolg über Meister Hamburg erreichten Bonuspunkte in Göppingen wieder verspielt worden. Doch die Mannschaft weiß genau, was sie kann. „Wenn wir an unsere Grenzen gehen und alles optimal läuft, können wir jeden Gegner besiegen“, sagte Kapitän Torsten Laen.

Von welchem Ehrgeiz die Mannschaft getrieben ist, wurde gegen Flensburg-Handewitt an zwei Beispielen besonders deutlich. Zum Einen, als Sigurdsson in der 42. Minute mit „Heine, Heine“-Rufen krampfhaft versuchte, Torhüter Silvio Heinevetter vom Feld zu holen und für Petr Stochl auszuwechseln. Bis dahin, es stand 25:21, war Heinevetter in der zweiten Halbzeit kaum noch etwas gelungen. Doch der Nationaltorhüter „hörte die Rufe nicht“ und blieb auf dem Feld. Die Füchse schienen drauf und dran, einen Acht-Tore-Vorsprung zu verspielen – bis Heinevetter zu alter Form auflief und die Flensburger wieder mit Glanzparaden auf Abstand hielt. Als Krönung hielt er beim 32:30 in der 59. Minute den Siebenmeter des zuvor von der Linie treffsicheren Anders Eggert.

Und zum Anderen imponierte die Leistung von Iker Romero, dem Ideengeber und zehnfachen Torschützen. Wie ein kleiner Junge freute sich der Spanier über jede gelungene Aktion seines Teams. „Wenn er in spezielle Situationen kommt, ist er mit seiner Routine sofort präsent“, lobte Sigurdsson. Dass der 31-Jährige, der zuvor nur für spanische Klubs spielte, in der Bundesliga angekommen ist, darf nun jeder Gegner befürchten.

Heinevetter und Romero sind genau jene zwei Siegertypen, die alle anderen mitreißen können. Und in dieser Einstellung liegt auch das Geheimnis des Aufstiegs der Füchse in den elitären Kreis des internationalen Handballs. Dass sie bei ihrem Einsatz in drei Wettbewerben bisher von großen Verletzungen verschont blieben, ist sicherlich das Glück des Tüchtigen. Auch nach dem Flensburg-Spiel gab Regisseur Bartlomiej Jaszka wegen einer befürchteten Bänderverletzung Entwarnung. Jaszka hatte von Hanning erst in dieser Woche einen Vertrag bis an sein Karriereende angeboten bekommen. Und mit vier Toren war der Pole auch gestern daran beteiligt, dass Dagur Sigurdsson sein verschmitztes Siegerlächeln wiedergefunden hat.

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