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Sport: Silber im Nebel

Biathletinnen müssen sich Frankreich beugen

Oberhof - Im Nebel über Oberhof haben die deutschen Biathletinnen den Durchblick verloren und müssen weiter auf ihren ersten Staffel-Sieg im Olympia-Winter warten. Vor 16 000 Zuschauern mussten sich Uschi Disl (Moosham), Andrea Henkel (Großbreitenbach), Katrin Apel (Frankenhain) und Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) am Donnerstagabend beim Heimspiel mit dem zweiten Platz 7,1 Sekunden hinter Frankreich begnügen. Rang drei belegte in dem Rennen über 4 x 6 Kilometer Weißrussland mit 19,3 Sekunden Rückstand. Disl und Henkel mussten je eine Strafrunde drehen. Apel ließ sogar zwei Scheiben stehen. Nur Kati Wilhelm konnte das Handicap vermeiden.

„Ich bin trotz der vier Strafrunden zufrieden. Das hätte bei den sehr schwierigen Bedingungen auch ganz anders ausgehen können. Doch es hat alle getroffen. Nur eine der 16 Staffeln blieb ohne Zusatzrunde“, sagte Bundestrainer Uwe Müßiggang. „An ein Staffelrennen mit so vielen Strafrunden kann ich mich nicht erinnern“, fügte der dienstälteste Auswahltrainer im Weltcup an.

Uschi Disl wechselte als Zweite, Andrea Henkel brachte das heimische Quartett knapp in Front. Katrin Apel übergab als Zweite mit 13,2 Sekunden Rückstand, den Kati Wilhelm, die nach dem Liegendschießen sogar noch um einen Rang zurückgefallen war, nicht mehr verbessern konnte. „Im Moment sehe ich mich noch nicht in der Olympia-Staffel“, sagte Disl nach ihrer Runde. „Doch es war heute extrem schwer zu schießen. Zu den Nebelschwaden kam auch noch der Wind. Es war grenzwertig, so dass ich mir wegen der Runde keinen Vorwurf mache. Dafür habe ich mich in der Loipe super gefühlt“, sagte die „Sportlerin des Jahres“.

Die als sichere Schützin geltende Andrea Henkel machte auf ihren letzten zwei Kilometern mit Wut im Bauch wegen der Strafrunde über 15 Sekunden auf die Französin Florence Baverel-Robert gut. „Ich musste mich abreagieren“, sagte sie und begründete so den Sturmlauf an die Spitze. Katrin Apel beklagte die schlechte Sicht. „Ich habe mich beim Schießen gut gefühlt, hatte keine Nähmaschine in den Beinen, aber nichts gesehen. Wenn man nach dem Schuss übers Visier gucken muss, ob die Scheibe gefallen ist, kann man nix machen“, sagte sie.

Die deutsche Schlussläuferin Kati Wilhelm verdrängte auf der letzten Schleife zwar noch die Weißrussin Olena Zubrilowa auf den dritten Platz, den ersten französischen Staffelsieg seit zwei Jahren aber konnte sie aber nicht mehr verhindern. dpa

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