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Sport: Silber – und ein bisschen Tragik

Rupprath auf Rang zwei, Steffen wird nur Vierte

Melbourne - Vor dem Start hatte Thomas Rupprath noch mal mit seiner Frau und mit seiner Trainerin Caren Mahn telefoniert. „Das hat mir Selbstvertrauen gegeben“, sagte der 30-Jährige. Thomas Rupprath vom SC Empor Rostock 2000 gewann gestern am letzten Tag der Schwimm-Weltmeisterschaft in Melbourne die Silbermedaille über die nicht-olympischen 50 Meter Rücken in 25,20 Sekunden. Er sicherte der deutschen Mannschaft damit ihre insgesamt vierte Medaille. Edelmetall wollte eigentlich auch Britta Steffen, doch die WM-Dritte über 100 Meter Freistil erreichte über 50 Meter Freistil nur den vierten Platz (24,79). „Ein bisschen tragisch, dieser Platz“, sagte sie. Ihren deutschen Rekord verpasste sie um sieben Hundertstelsekunden.

In der Planung von Thomas Rupprath kam eine Medaille gar nicht vor. „Ich bin leicht erkältet, ich hatte nicht mit einem Platz unter den ersten drei gerechnet.“ Aber schon der Start war gut, der Anschlag auch, nur die letzten 15 Meter taten weh. Gerhard Zandberg (Südafrika) gewann in 24,98 Sekunden. Britta Steffen hatte vor ihrem Rennen noch mit ihrer Psychologin Friederike Janofske telefoniert. Ein überaus effektives Gespräch. Janofske hielt telefonisch eine psychotherapeutische Sitzung ab. „Sie hat mich sehr aufgebaut“, sagte Steffen. Das Gespräch war so tiefgründig, dass sie sich erstmal 20 Minuten hinlegen musste, „um alles zu verarbeiten“. Fürs Einschwimmen blieb dann keine Zeit mehr.

Der Star dieser Weltmeisterschaft aber ist Michael Phelps (USA), der sich sein siebtes Gold sicherte. So viele Titel hat bei einer WM noch nie jemand gewonnen. Phelps siegte über 400 Meter Lagen in 4:06,22 Minuten, sein fünfter Weltrekord bei der WM. Die USA gewannen 20 der 40 möglichen Titel und stellten elf Weltrekorde auf. Gestern verbesserte auch Katie Hoff (USA) noch die Bestmarke über 400 Meter Lagen (4:32,89).

Michael Phelps hätte sogar acht WM-Titel gewinnen können. Die Lagenstaffel der USA mit Phelps galt als Favorit. Das Team hatte im Vorlauf auch einen riesigen Vorsprung. Bis Ian Crocker lossprang – zu früh. Seine Teamkollegen registrierten es fassungslos. Die Staffel wurde disqualifiziert. Erstmals bei Weltmeisterschaften stand eine US-Lagenstaffel nicht im Finale. Gold sicherte sich Australien (3:34,93).

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