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© ddp

Silberpfeile: Mercedes: Kennzeichen D

Das neue Mercedes-Team um Michael Schumacher setzt auf den Faktor deutsch.

Ein bisschen Nationalstolz müsse schon erlaubt sein, angesichts des neuen deutschen Nationalteams in der Formel 1, erklärte Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche. Es gebe schließlich nicht viele deutsche Weltstars, „aber zwei von ihnen arbeiten 2010 zusammen: Michael Schumacher und Mercedes.“ Nico Rosberg habe das Zeug zum Weltstar, deswegen sei er gleichwertiger Dritter. „Damit ist die deutsche Nationalmannschaft in der Formel 1 perfekt.“

600 Gäste hatte das neue Mercedes-Formel-1-Team am Montag geladen, um die Botschaft am Firmensitz in Stuttgart bei der Teampräsentation zu verbreiten. Tatsächlich legt man bei Mercedes viel Wert auf den Faktor deutsch. Dieser wird wahrscheinlich bald durch Nick Heidfeld als drittem Fahrer sogar noch eine weitere Stärkung erfahren. Nico Rosberg, dem in Wiesbaden geborenen, in Monaco aufgewachsenen perfekt viersprachigen Kosmopoliten mit der deutschen Mutter und dem finnischen Vater, war das alles wohl nicht so ganz geheuer. „Das sollte vielleicht nicht unbedingt der Hauptpunkt sein“, sagte er später, „aber als Seitenaspekt – warum nicht?“ Michael Schumacher hatte da weniger Probleme und forderte gleich mal mit dem Selbstbewusstsein eines siebenmaligen Weltmeisters Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, doch die deutschen Nationalfarben in Schwarz-Rot-Silber zu ändern.

Schließlich ist Silber die dominierende Farbe des neuen Autos, auch wenn in Stuttgart noch das alte Brawn-Auto im neuem Farbgewand aus verschiedenen Silbertönen, Schwarz und Sponsorgrün auf den Laufsteg gerollt wurde. Der neue Wagen wird erst für die Testfahrten ab kommenden Montag in Valencia fertig.

Damit will Michael Schumacher nach drei Jahren Formel-1-Pause wieder an alte Erfolge anknüpfen. Seine Ziele sind klar: „Wenn man das zusammennimmt, was wir als Basis haben, Ross Brawn, Mercedes und mich, dann kann das Ziel nichts Geringeres als der WM-Titel sein.“ Allerdings sei es eine Sache, dieses Ziel zu haben – und eine andere, es dann auch wirklich zu erreichen. „Aber ich bin absolut fit, ich sehe keinerlei Probleme. Ich bin wirklich heiß aufs Fahren, die Wartezeit war schon viel zu lang.“ Teamchef Ross Brawn hat jedenfalls auch keine Zweifel. „Talent verschwindet nicht – wenn, dann Fitness und Entschlossenheit. Und ich bin überzeugt, dass da bei Michael keine Gefahr besteht. Was ich bis jetzt gesehen habe, erinnert mich sehr an den alten Michael Schumacher.“

Ob er sich denn keine Sorgen mache, dank der engen, langjährigen Arbeitsbeziehung zwischen Brawn und Schumacher nur noch das sprichwörtliche fünfte Rad am Wagen zu sein, muss sich Nico Rosberg angesichts dieser Konstellation immer wieder fragen lassen. Und er gibt zu, am Anfang schon leichte Bedenken über seine Rolle im Team gehabt zu haben. „Es gab leichte Zweifel, da Michael eine gute Beziehung zu Ross hat“, sagte er, „Aber ich habe in den letzten Wochen und Monaten sehr viele lange Gespräche mit Ross und mit Norbert Haug geführt – und ich bin zuversichtlich, dass wir die gleichen Chancen bekommen werden.“

Michael Schumacher war diese Frage erst einmal egal, ihn hatten große Emotionen erfasst. „Jetzt bin ich Teil der Silberpfeile“, sagte er. „Das ist ein tolles Gefühl, das von überallher kommt.“ Stellt sich die Frage, wo es noch hinführt.

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