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Kann Silvia Neid auch Pädagogin?

© dpa

Silvia Neid und der DFB: Kein Grund zur Eile

Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat sich für das EM-Viertelfinale gegen Italien angekündigt. Unser Autor Sebastian Stier kommentiert den symbolischen Vertrauensbeweis für Nationaltrainerin Silvia Neid.

Silvia Neid muss sich nicht sorgen, sie weiß um die Unterstützung von höchster Stelle. Ihr Job als Bundestrainerin der Frauen-Nationalmannschaft sei nicht in Gefahr, sagt Wolfgang Niersbach. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes hat für das EM-Viertelfinale am Sonntag gegen Italien sein Kommen angekündigt. Ein symbolischer Vertrauensbeweis, der Neid gut tun dürfte.

Man kann es als löblich betrachten, dass Niersbach frühzeitig versucht, den Spekulationen um Neid entgegenzuwirken. Nur sollte sich der DFB nicht zu schnell der eigenen Handlungsmöglichkeiten berauben. Vor zwei Jahren verlängerte der Verband ohne jegliche Bedrängnis den Vertrag mit Neid noch vor dem Beginn der Weltmeisterschaft. Nach dem enttäuschenden Aus im Viertelfinale konnte der DFB personell nicht mehr reagieren. Aufgrund des kurz zuvor verlängerten Vertrages hätte sich der Verband bei einer Demission der Bundestrainerin einige unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Ähnlich würde es jetzt bei einem unverhältnismäßigen Festhalten an Neid aussehen.

Die 49-Jährige ist seit mehr als 30 Jahren im Fußball aktiv, den Nachweis, dass sie als Bundestrainerin den aktuellen Anforderungen gewachsen ist, muss sie aber noch erbringen. Neid muss zeigen, dass sie auch eine junge Mannschaft weiterentwickeln kann. Der Umgang mit Talenten erfordert andere Fähigkeiten als die reine Lehre des Spiels. Neid ist als Pädagogin gefragt, mehr noch als als Trainerin. Der DFB tut gut daran, Neids Arbeit nach der EM auch unter diesem Aspekt zu bewerten.

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