zum Hauptinhalt
303321_0_256e76ce.jpg

© dpa-Zentralbild

Silvio Heinevetter: Ein Rückkehrer als Rückhalt

Torhüter Silvio Heinevetter führt die Füchse Berlin bei seinem alten Klub Magdeburg zum 29:25-Sieg.

Sehr freundlich empfingen die Magdeburger ihr ehemaliges Idol Silvio Heinevetter. Viele der 4800 Fans in der Bördelandhalle riefen bei der Teamvorstellung sogar den Namen des jetzigen Torhüters der Füchse Berlin. Und der bedankte sich auch mit einer Leistung, die sie von ihm gewohnt waren – zum Leidwesen der Gastgeber. Dass deswegen diesmal die Füchse jubeln konnten, mussten die Magdeburger letztlich mit großer Enttäuschung hinnehmen. Mit 29:25 (13:17) gelang dem Team von Trainer Dagur Sigurdsson nicht nur der ersehnte zweite Saisonsieg in der Handball-Bundesliga, sondern zugleich auch der erste Erfolg in Magdeburg. „Ich bin froh, dass die Spieler für ihre harte Arbeit endlich mit zwei Punkten belohnt wurden“, sagte Sigurdsson. Bisher seien die Füchse für ihre guten Leistungen zwar gelobt worden, aber standen doch mit leeren Händen da. Diesmal war es anders, SCM-Trainer Michael Biegler gratulierte Füchse-Manager Bob Hanning bereits vor dem Abpfiff. „Wir haben es in der zweiten Halbzeit den Füchsen zu leicht gemacht“, erklärte Biegler.

Dass den Füchsen noch dieser recht sichere Erfolg gelang, auch trotz eines Siebenmeter-Verhältnisses von 9:0 für Magdeburg, war aber nicht nur den 18 Paraden von Heinevetter zu danken. Petr Stochl, der für Strafwürfe eingewechselt wurde, hielt in der entscheidenden Phase vier davon. Daran konnten sich die Füchse aufbauen, nachdem zum Ende der ersten Halbzeit plötzlich sehr viel schief gelaufen war. Bis zur 22. Minute (11:9) konnten sie noch beständig ihre Führung halten. Trotzdem waren die Probleme im Angriff auch da schon vorhanden. Während der SC Magdeburg von allen Positionen gefährlich agierte, mussten sich die Berliner auf Einzelaktionen von Kjetil Strand und Mark Bult verlassen. Doch ihre Treffer allein reichten nicht aus, und plötzlich kamen zur ohnehin bekannten Angriffsschwäche auch noch technische Fehler und Deckungsmängel hinzu. Es sah aus wie in der Schlussphase des letzten Heimspiels gegen Göppingen, als aus einer Fünf-Tore-Führung innerhalb von wenigen Minuten eine Niederlage geworden war. Gegen Magdeburg stand es so plötzlich 13:17.

„Aber ich habe in jedes einzelne Gesicht gesehen und keine Niedergeschlagenheit entdeckt“, beschrieb Hanning seine Eindrücke zur Pause. Der Manager der Berliner sollte Recht behalten, die Füchse kamen mit Konsequenz zurück. Beim 18:18 in der 38. Minute waren sie wieder im Spiel. Kjetil Strand, der insgesamt neun Tore erzielte, traf ebenso wie Torsten Laen (4), Mark Bult (4) und Bartlomiej Jaszka (3). Der SC Magdeburg, der in dieser Saison mit großen personellen Problemen zu kämpfen hat, ließ sich so zwar nicht abhängen, aber zumindest nach dem 20:19 (43.) auf Distanz halten – bis zum Schluss. So mussten die Magdeburger den Freundentanz der Füchse erstmals in der eigenen Halle mit ansehen.

Zur Startseite