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Macartney

© dpa

Ski-Abfahrt: Schock in Kitzbühel

Ein schwerer Sturz hat die Weltcup-Abfahrt auf der berüchtigten Streif überschattet: Bei seinem 60-Meter-Sprung ins Ziel verlor der US-Rennfahrer Scott Macartney die Kontrolle. Eine erste Diagnose ergab ein schweres Schädel-Hirn-Trauma.

Direkt beim zweiten Fahrer der Weltcup-Abfahrt auf der berühmt-berüchtigten Streif in Kitzbühel stockte den Zuschauern der Atem: An seinem 30. Geburtstag verlor Scott Macartney bei mehr als 140 Stundenkilometern während des Zielsprungs das Gleichgewicht. Er war nicht der einzige, der auf der mörderischen Piste stürzte.

Während des fast 60 Meter weiten Satzes geriet Macartney in Seitenlage und schlug aus großer Höhe ungebremst mit Becken, Rücken und schließlich dem Kopf auf die knallhart präparierte Piste auf. Durch den Sturz verlor der Amerikaner seinen Helm und blieb im Zielraum liegen. Das Rennen wurde sofort unterbrochen und der bewusstlose Rennfahrer über eine Viertelstunde ärztlich behandelt. Dann wurde der Amerikaner mit dem Hubschrauber in die Universitätsklinik Innsbruck geflogen und dort in ein künstliches Koma versetzt.

Diagnose: Schweres Schädel-Hirn-Trauma

Nach ersten Untersuchungen sind die Körperfunktionen des Olympia-Teilnehmers von 2002 und 2006 intakt, er befindet sich nicht in Lebensgefahr. Als Folge des Sturzes wurde ein "isoliertes Schädel-Hirn-Trauma" mit Gehirnschwellung diagnostiziert. Innere Blutungen oder Knochenbrüche hat der Rennfahrer glücklicherweise nicht erlitten. Inzwischen ist Macartney auch wieder ansprechbar. Er liegt auf der neurologischen Station zur weiteren Beobachtung. Eine Operation ist derzeit nicht notwendig.

Glimpflicher, aber nicht weniger ungefährlich war etwa der Sturz von Johannes Stehle aus Obermaiselstein. Der Deutsche blieb unverletzt, musste aber aus dem Rennen ausscheiden. Auch weitere Fahrer verloren auf der sehr unebenen Strecke ihr Gleichgewicht, strauchelten oder stürzten. Weitere schwere Verletzungen soll es aber nicht gegeben haben.

Sieger der später fortgesetzten Abfahrt war Didier Cuche, der damit seinen zweiten Saisonsieg feiert. Der Schweizer gewann in 1:52,75 Minuten. Mit jeweils 0,27 Sekunden Rückstand teilten sich der Amerikaner Bode Miller und Mario Scheiber aus Österreich den zweiten Platz. Mit seinem achten Karriere-Erfolg übernahm Cuche die Spitze im Gesamtweltcup von Benjamin Raich (Österreich) und konnte seine Führung in der Abfahrts-Wertung vor Miller ausbauen. Stephan Keppler Ebingen) war 3,00 Sekunden langsamer als Cuche und kam als 30. gerade noch in die Punkteränge.

Bereits im Training hatte es in dieser Woche mehrere Stürze auf der unruhig präparierten Streif, die Cuche als die schwierigste Strecke überhaupt bezeichnet hatte, gegeben. Andreas Buder (Österreich), Ondrej Bank (Tschechien) sowie die Vorläufer Patrick interseer und Franz Brandt waren verletzt worden. (rope/dpa/sid)

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