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Ski Alpin: Janica Kostelic gewinnt Gesamtweltcup

Die Kroatin Janica Kostelic hat vorzeitig den Ski Alpin-Gesamtweltcup gewonnen. Martina Ertl-Renz bewahrte unterdessen die deutschen Skirennläuferinnen vor dem schlechtesten Abschneiden seit Bestehen des alpinen Weltcups.

Aare - Mit Platz drei im schwedischen Aare holte die 32-jährige Lenggrieserin Martina Ertl-Renz am Donnerstag in ihrem letzten Weltcup-Super-G den ersten Damen-Podestplatz dieses Winters. «Was für ein schönes Gefühl das ist, noch einmal auf dem Podest zu stehen», sagte Ertl-Renz, die 0,43 Sekunden hinter der Siegerin Nicole Hosp (Österreich) zurücklag. Zweite wurde deren Teamkollegin Michaela Dorfmeister. Durch Rang vier sicherte sich die Kroatin Janica Kostelic vorzeitig den Gesamtweltcup. Anja Pärson (Schweden) schied aus und kann in den verbleibenden zwei Rennen den Rückstand von 204 Punkten nicht mehr aufholen. Petra Haltmayr (Rettenberg) stürzte und zog sich vermutlich eine Innenbandverletzung im Knie zu.

Bode Miller (USA) entschied den Herren-Super-G für sich. Der Verlierer des Winters lag in in 1:27,78 Minuten vor seinem Landsmann Daron Rahlves und dem Norweger Aksel Lund Svindal, der sich damit den Disziplinen-Weltcup sicherte. Gerade einmal zwei Punkte fehlten Hermann Maier (Österreich) zum sechsten Gewinn der kleinen Kristallkugel. Der «Herminator» kam 0,09 Sekunden hinter Svindal auf Platz vier. «Ich hab schon 15 Kugeln daheim, ich muss mir nichts mehr beweisen», sagte Maier. Als Gewinner des Gesamtweltcups stand bereits sein Landsmann Benjamin Raich fest. Deutsche Teilnehmer waren nicht am Start.

Der scheidende Damen-Cheftrainer Wolfgang Maier zeigte sich von der couragierten Fahrt von Martina Ertl-Renz überrascht: «Mit einem Podestplatz hatten wir fast schon nicht mehr gerechnet.» Dabei musste die Team-Weltmeisterin mit Startnummer drei lange warten, weil Petra Haltmayr zuvor gestürzt war. Die Rettenbergerin verlor nach einem Sprung die Kontrolle. Zwar lösten sich sofort die Ski, doch Haltmayr prallte hart in das Fangnetz und klagte anschließend über Schmerzen im rechten Knie.

Janica Kostelic nahm erfolgreich Revanche für die Niederlage im vergangenen Jahr, als sie den Gesamtweltcup gegen Pärson nur um drei Punkte verlor. «Ich wollte ihr zeigen, dass ich auch hier gut fahren kann», sagte die viermalige Olympiasiegerin. Ausgerechnet bei ihrem Heimrennen verlor Pärson die Nerven, schied aus und büßte so alle Chancen auf die große Kristallkugel ein. «Ich musste alles riskieren, aber ich bin nicht traurig. Wenn du sieben Mal ausscheidest, ist es ohnehin schwer, etwas zu gewinnen», sagte sie. Olympiasiegerin Dorfmeister hatte sich bereits vorzeitig den Disziplinen-Weltcup gesichert.

Auch nach seiner Siegesfahrt hat Bode Miller von der für ihn enttäuschenden Skisaison genug. «Ich bin reif für den Sommer. Ich muss mich dringend erholen», sagte Miller, der sein lädiertes Knie ebenso wie Pärson bei Dr. Richard Steadman in Vail/USA untersuchen lassen will. Sein letztes Rennen hatte Miller am 3. Dezember vergangenen Jahres beim Riesenslalom in Beaver Creek/USA gewonnen.

Erstmals seit zehn Jahren stand kein Österreicher auf dem Siegerpodest eines Weltcup-Super-G. Im Gesamtweltcup liegt Raich, der wie andere Topfahrer mit der schwierigen Kurssetzung nicht zurecht kam und ausschied, bei zwei noch ausstehenden Rennen mit 1310 Punkten weiter vor Svindal (970). Miller ist jetzt Dritter (928). (Von Helen Scott-Smith und Marc Zeilhofer, dpa)

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