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Sport: Ski alpin: Keine Feier mit Maier

Eine ganze Ski-Nation wollte feiern, Hermann Maier sollte im Mittelpunkt der Ovationen stehen. Doch es kam alles ganz anders.

Eine ganze Ski-Nation wollte feiern, Hermann Maier sollte im Mittelpunkt der Ovationen stehen. Doch es kam alles ganz anders. Michael von Grünigen aus dem stillen Adelboden erzählte im Gegensatz zu Maier wenig, riskierte alles - und verdarb ganz Österreich das erhoffte rot-weiß-rote Fest. Der Schweizer stürmte bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in St. Anton in seiner Paradedisziplin zum zweiten WM-Gold nach Sestriere 1997. Hermann Maier aber musste sich nach Silber (Abfahrt) und Bronze (Super-G) mit Platz vier begnügen.

40 000 Zuschauer im überfüllten Zielstadion packten ernüchtert ihre Fahnen und Trommeln ein, nicht mal eine Medaille gab es für Österreich. Stattdessen spazierte von Grünigen in Turnschuhen die Zäune im Zielraum entlang und ließ sich von der Schweizer Kolonie feiern. Die Genugtuung, es den Österreichern gezeigt zu haben, war dem 31-Jährigen deutlich anzumerken. "Vor der Saison habe ich mir gedacht, probierst du es mal mit österreichischem Material gegen die österreichische Mafia", erzählte von Grünigen und stieg nach 21 Jahren bei Rossignol auf Bretter der Marke Fischer um: "Jetzt hat sich der Mut zum Wechsel ausgezahlt. Wenn ich das schon früher gemacht hätte, hätte ich 1998 in Nagano und 1999 in Vail nicht verloren."

Mit Silber und damit seiner 15. Medaille bei einem Großereignis krönte sich der 29 Jahre alte Kombinations-Weltmeister Kjetil-André Aamodt zum erfolgreichsten Medaillensammler aller Zeiten. Bronze ging überraschend an den Franzosen Frédéric Covili. Hermann Maier fehlte nur eine Hundertstelsekunde zu Bronze. Verärgert meinte er: "Ich bin heilfroh, dass die WM vorbei ist. Mehr oder weniger war es eine PR-Veranstaltung, der ganze Rummel war einfach zu viel."

Wohl auch für Florian Eckert (Lenggries), der in der Abfahrt sensationell Bronze gewann und im zweiten Durchgang ausschied. "Ich habe einen Schlag auf die Bindung bekommen, das kann immer passieren", schilderte er kurz und knapp seine Erfahrungen. Erst um 1.30 Uhr soll er nach seiner Bronze-Feier schlafen gegangen sein. Eckert beteuert jedoch: "Ich bin zeitig ins Bett gegangen". Ein Empfang in Lenggries am Sonntag nach seiner großartigen Leistung in der Schussfahrt wird ihn trösten.

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