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Ski alpin: Neureuther meldet sich zurück

Neues Spiel, neues Glück: Eine Woche nach den bitteren Weltmeisterschaften hat sich Felix Neureuther beim Heim-Slalom eindrucksvoll zurückgemeldet und den WM-k.o. überwunden. Mit Platz zwei zeigte er sein wahres Potential.

Garmisch-Partenkirchen/Sierra Nevada - Auf seinem Hausberg hielt der 22-Jährige am Sonntag in Garmisch-Partenkirchen unter dem lautstarken Jubel von 10.000 Fans der starken nervlichen Belastung stand und feierte mit Rang zwei hinter Weltmeister Mario Matt seine beste Weltcup-Platzierung. "Es gibt nichts schöneres für mich. Das bedeutet mir fast noch mehr als die WM und ist eine Riesenentschädigung für mich", sagte Neureuther. Bei den Titelkämpfen in Are war der Partenkirchener noch in gleicher Position ausgeschieden. Sportlich sorgte Neureuther für Freude, hinter den Kulissen ist die Stimmung gedrückter: Dort stehen die Zeichen zwischen dem Deutschen Skiverband (DSV) und Herren-Cheftrainer Werner Margreiter auf Trennung.

Im Gegensatz zum deutschen Slalom-Ass waren die anderen DSV-Starter weit vom Podest entfernt. Beim Abfahrtserfolg des Kanadiers Erik Guay am Samstag gab es dennoch für Johannes Stehle (Obermaiselstein) mit Rang 20 das beste Karriere-Resultat. Erstmals Weltcup-Punkte fuhr die erst 17-jährige Viktoria Rebensburg als 13. im Riesenslalom beim Sieg der Österreicherin Michaela Kirchgasser am Samstag in der spanischen Sierra Nevada ein. Beim Slalom holte sich Marlies Schild nicht nur den sechsten Saison-Sieg, sondern auch vorzeitig den Disziplin-Weltcup. Beste der enttäuschenden DSV-Starterinnen war Fanny Chmelar (Partenkirchen) auf Rang 23.

Mutter Rosi feierte im Ziel

Zwar war Matt wie schon bei der WM in Schweden nicht zu schlagen, doch der Zweikampf mit dem deutschen Sonnyboy und dem dritten Benjamin Raich (Österreich) war um einiges härter. Neureuther trennten am Ende 0,41 Sekunden vom ersten deutschen Weltcupsieg seit zwei Jahren. Auf dem Gudiberg hatte zuletzt Vater Christian 1974 als bislang letzter Deutscher am Gudiberg triumphiert. "Der Papa ist auf dem Berg, damit er nichts mitkriegt. Er hält das sonst nichts aus", sagte Felix Neureuther, dessen Mutter Rosi Mittermaier im Ziel mitfeierte.

Auch Cheftrainer Margreiter freute sich über den fünften deutschen Podiumsplatz dieses so durchwachsenen Winter. "Hut ab, er hat schon einen sehr großen Druck gehabt", sagte der Österreicher, der den DSV zum Saisonende nach vier Jahren wohl verlassen wird.

Marlies Schild holt Slalom-Weltcup

Keine Feier, aber einen Achtungserfolg gab es am Samstag auf das Kandahar-Piste. Beim Erfolg von Guay vor Andrej Jerman (Slowenien) und Didier Cuche (Schweiz) konnte Stehle zum zweiten Mal in seiner Laufbahn Punkte verbuchen. Auf der trotz frühlingshafter Temperaturen gut präparierten Piste baute Cuche seine Führung im Abfahrtsweltcup aus. In der Gesamtwertung ist der Schweizer hinter Aksel Lund Svindal (Norwegen/818 Punkten) und Raich (Österreich/765) mit 748 Zählern Dritter.

Bei den Damen sind bereits zwei Weltcup-Entscheidungen gefallen. Durch ihren Sieg vor vor Tanja Poutiainen (Finnland) und Veronika Zuzulova (Slowakei) holte sich Marlies Schild die kleine Kristallkugel im Slalom-Weltcup. Zwei Rennen vor Saisonende ist die 25-Jährige nicht mehr einzuholen und hat mit 1052 Punkten auch die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Dort rangiert Renate Götschl (Österreich/1019 Punkte) nach ihrem vorzeitigen Erfolg im Super-G-Weltcup auf Platz zwei. Deren Teamkollegin Michaela Kirchgasser gewann am Samstag den Riesenslalom vor Weltmeisterin Nicole Hosp (Österreich) und Poutiainen.

Rebensburg gibt Hoffnung

Aus deutscher Sicht sorgte Rebensburg für den Lichtblick. Bei der WM fuhr sie von 21 auf 8 vor, in der Sierra Nevada von 30 auf 13. "Sie fährt einen unglaublich schnellen Schwung, einen Bode-Miller-Style", sagte ARD-Expertin Martina Ertl-Renz über die "Hoffnung für die Zukunft".

Maria Riesch geht indes in der Comeback-Saison mit vielen Rennen allmählich die Kraft aus. Platz 15 im Riesenslalom folgte am Sonntag die Enttäuschung. Sie schied im Slalom wie Annemarie Gerg (Lenggries), Carolin Fernsebner (Ramsau) und im zweiten Durchgang auch Monika Bergmann-Schmuderer (Lam) aus. Bei den Herren scheiterte Alois Vogl (Zwiesel) erneut. (Von Marc Zeilhofer und Emil Gast, dpa)

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