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Ski alpin: Riesch gewinnt Super-G in Are - Neureuther wird Vierter

Erste, Dritte, Erste - und das am Jubiläums-Wochenende. Maria Riesch nimmt entschlossener denn je Kurs auf den ersten deutschen Sieg im Gesamtweltcup seit 1998. Und ohne den WM-Druck fuhr Felix Neureuther seinen ersten Kombinations-Podestplatz ein.

Maria Riesch zeigt Extra-Klasse im Endspurt zur ersehnten Kristallkugel, Felix Neureuther kurvt ohne die WM-Last wieder mit viel Lust durch den Ski-Weltcup. Eine Woche nach dem unbefriedigenden Weltmeisterschafts-Ende durften die deutschen Alpinen Siege und Podestplätze feiern. Im schwedischen Are, wo Riesch am Wochenende zum 250. Mal im Weltcup startete, sprangen für die deutsche Doppel-Olympiasiegerin zwei Siege in Super-G und Kombination sowie Rang drei beim Abfahrtserfolg von Lindsey Vonn (USA) heraus.

Und auch Neureuther sorgte nach der missglückten WM für Freude im deutschen Lager. Auch wenn er den Speedanzug erst gar nicht mit nach Bansko/Bulgarien genommen hatte, fuhr der 26-Jährige beim Erfolg von Christof Innerhofer aus Italien sensationell und als erster Deutscher seit Wasmeier-Zeiten auf das Kombinationspodest. Beim Slalom-Sieg von Mario Matt aus Österreich war der Partenkirchener mit Rang vier zufrieden.

„Eine Woche früher solche Ergebnisse, dann wären viele Dinge entspannter gewesen“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier mit Blick auf das WM-Ende. „Aber man muss insgesamt sagen, dass die Alpinen trotzdem guten Sport zeigen und gut Skifahren und nicht alles von der WM abhängt. Der positive Grundtrend, den wir bis zur WM hatten, bestätigt sich.“

Am 16. Februar 2001 durfte Maria Riesch in Garmisch-Partenkirchen erstmals bei einem Weltcup-Rennen an den Start. Zehn Jahre und 20 Siege später steht sie dichter denn je vor dem ersten deutschen Gewinn der Großen Kristallkugel für die Gesamtbeste seit Katja Seizinger 1998. „Die Hoffnung ist natürlich sehr groß“, sagte die 26-Jährige, die sich bei der Heim-WM mit zweimal Bronze hatte begnügen müssen. 196 Punkte beträgt neun Rennen vor Saison-Ende der Vorsprung auf Vonn. „Wenn ich beim nächsten Speed-Wochenende in Tarvisio noch mal Punkte gutmachen kann oder ich nicht allzu viel verliere, steigen die Chancen von Rennen zu Rennen.“

Die Speed-Wochenenden waren tendenziell das Terrain der Amerikanerin, auch wenn die in den Technik-Disziplinen klar überlegene Riesch hier immer näher gekommen war. Zwei Abfahrten, zwei Super-G, eine Kombination, zwei Riesenslaloms und zwei Slaloms stehen bis zum 20. März noch auf dem Rennprogramm. Eigentlich kann sich Riesch nur noch selbst um den Triumph bringen. Aber aufgegeben hat die zuletzt dreimal nacheinander siegreiche Vonn noch nicht.

„Meine Chancen sind nicht so groß im Moment, aber ich werde wie immer alles geben und kämpfen“, sagte die 26-Jährige, die am Sonntag im Super-G die Winzigkeit von 1/100 Sekunde hinter Riesch lag. Eine gute Abfahrt zeigte auch Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg, die mit Rang sechs das zweitbeste Schussfahrt-Resultat der Laufbahn einfuhr.

Das beste Ergebnis seiner nicht sehr langen Kombinations-Karriere erzielte Neureuther. Als Zweiter fehlte dem 26-Jährigen nur eine Hundertstel zum dritten Weltcup-Sieg. „Ich habe kurz vor dem Ziel gedacht, wenn sich Top-10 ausgeht, ist das schon ein Traum“, sagte Neureuther, für den das erste deutsche Kombi-Podest seit Markus Wasmeier 1990 „wie ein Sieg“ war. Dabei war das für die Olympia-Saison verstärkt angegangene Kombinations-Kapitel nach fünf Versuchen mit Bestplatzierung 22 eigentlich schon beendet; das Rennen vom Samstag war nur als Vorbereitung auf den Torlauf am Sonntag gedacht.

Eine „anderer Felix“ ohne „Beine aus Stahl“ sei nach der Ernüchterung von der WM zu Hause nun am Start, hatte Neureuther festgestellt. Im Torlauf fuhr er mutig von Rang zehn nach dem ersten Durchgang auf vier vor - und ließ sich die gute Laune nicht vom verpassten Podest verderben: „Das trübt die Freude überhaupt nicht.“ Fritz Dopfer beendete das Bulgarien-Wochenende auf dem 16. Rang. (dpa)

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