zum Hauptinhalt

Ski alpin: Staudacher gewinnt Gold

Die alpinen Ski-Weltmeisterschaften im schwedischen Are haben mit einer Sensation begonnen: Beim Super-G-Rennen der Herren holte sich der Italiener Patrick Staudacher überraschend die Goldmedaille.

Are - Der 26-jährige Südtiroler düpierte mit Startnummer zwölf alle Favoriten und holte sich den Titel - ohne je ein Weltcup-Rennen gewonnen zu haben. In 1:14,30 Minuten verwies Staudacher den Österreicher Fritz Strobl mit einem Vorsprung von 0,32 Sekunden auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Schweizer Bruno Kernen. Der angeschlagene deutsche Speedfahrer Stephan Keppler aus Ebingen verpasste mit einem Rückstand von 1,96 Sekunden ebenso einen Platz unter den besten 30 wie der Obermaiselsteiner Johannes Stehle. Er brauchte 2,36 Sekunden mehr als der Sieger.

Nach dem Wetterchaos der vergangenen drei Tage mit Schneefall, Regen, orkanartigem Sturm und Nebel schien zum Auftakt der zwei Super-G-Rennen bei minus 14 Grad die Sonne. Während die Favoriten wie Miller (Platz 24) und Österreichs Hermann Maier (7.) geschlagen von der Piste verschwanden, ließ sich Staudacher als strahlender Sieger feiern und genoss den Kick. "Das Warten im Ziel auf die anderen war Adrenalin pur", sagte er. "Ich habe gewusst, dass es ein Super-Lauf war. Aber dass es so weit nach vorne reicht, das ist Wahnsinn." Sonst spielt Staudacher in seiner Band "Stanton" die Bassgitarre - am Dienstag gab er den Ton in der Ski-Weltklasse an.

Keppler sucht noch seine Form

Der deutsche Speedspezialist Keppler kam im ersten Rennen nach seiner Verletzungspause überhaupt nicht zurecht. "Es ist beschissen gegangen. Ich bin zu brav gefahren. Das war eher eine Trainingsfahrt als eine Rennfahrt." Wegen Kepplers Kahnbeinbruch war der Skistock für den Anschub beim Start dick aufbandagiert und vermied größere Zeitverluste in der Anfangsphase des Rennens, doch danach ließ der Sportler wertvolle Sekunden liegen. Keppler hatte seine WM-Premiere verpatzt, Johannes Stehle war sich mit seinem Teamkollegen einig. "Das war eine Riesenscheiße", meinte der Obermaiselsteiner. In den Tagen vor dem Rennen hatte er noch mit einer Erkältung zu kämpfen.

Wie die beiden Deutschen hatte auch Titelverteidiger Miller, dem in Are schon vor dem Rennen nächtliche Disko-Besuche am Wochenende angedichtet wurden, auf der Strecke nichts zu feiern. Der Amerikaner landete abgeschlagen auf dem enttäuschenden 24. Platz. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false